Forstarbeiter Marcus Ewald erklärt den Schülern, wie die Baumsetzlinge richtig in die Erde gepflanzt werden. Foto: Lothar Herzog

Kürzlich hatte die Grundschule Neuhausen ihren ersten Arbeitseinsatz für ihr Natur- und Artenschutzprojekt . Zusammen mit Revierförster Peter Gapp wurden an verschiedenen Bäumen sieben Nistkästen aufgehängt und neue Bäume gepflanzt.

Mit Regenschutzkleidung, Verpflegung und Bollerwagen ausgestattet marschierten zwei Dutzend Schulkinder der Klassen eins und zwei der Axel-Strecker-Grundschule mit Rektorin Alexandra Roth, Klassenlehrerin Lina Rinderknecht und FSJler Jesse Hildbrand zu Fuß in den Gemeindewald im Bereich „Schächle“.

Zusammen mit Revierförster Peter Gapp wurden an verschiedenen Bäumen sieben Nistkästen aufgehängt, die sie Tage zuvor mit ihm zusammengebaut und verschraubt hatten. Das Material spendete der Naturschutzbund. Des Weiteren wurde eine Blumenwiese für Wildbienen und Schmetterlinge als Nahrungsquelle eingesät.

Rund 100 Setzlinge gepflanzt

Hauptarbeit war jedoch die Pflanzaktion von rund 100 Schnellball-, Wildapfel- und Pappelsetzlingen, um alsbald einen blühenden Waldrand zu bekommen. Hierfür gruben die Forstarbeiter Joshua Braun-Wimmer und Marcus Ewald mit einer Bohrmaschine die erforderlichen Löcher. Nach einer fachlichen Erklärung durch Ewald, worauf es beim richtigen Einpflanzen ankommt, schütteten die Schüler mit Schaufel und Spaten die Erde wieder in die Löcher und drückten sie an die Setzlinge.

Die Forstarbeiter Joshua Braun-Wimmer (links) und Marcus Ewald decken den Schießstand-Bunker mit Betonfertigteilen ab. Er soll so als Überwinterungsquartier für Fledermäuse wichtige Dienste leisten. Foto: Lothar Herzog

Die Frage einer Schülerin, ob die Pflanzen ein Schutzgitter gegen Rehverbiss erhalten, bejate Gapp. Wie Rektorin Alexandra Roth verriet, unternehme sie den Versuch, das im kommenden Schuljahr ab Mitte September pro Grundschulklasse wöchentlich eine Unterrichtsstunde für Natur- und Artenschutz eingeführt werde.

Nach den Pfingstferien gibt es wieder einen Einsatz

Die nächste Aktion ist Roth zufolge nach den Pfingstferien vorgesehen. Da sollen dann zwei Insektenhotels, die Schreiner Gerhard Weisser gefertigt hat und die noch befüllt werden müssen, aufgehängt werden. „Wir werden regelmäßig hierher kommen und beobachten, wie sich die Pflanzen entwickeln und die Nistkästen belegt sind“, schilderte die Rektorin.

Forstarbeiter Marcus Ewald erklärt den Schülern, wie die Baumsetzlinge richtig in die Erde gepflanzt werden. Foto: Lothar Herzog

Für Revierförster Gapp hat das Schulprojekt einen wichtigen Nebeneffekt: Ganz in der Nähe der ausgesuchten Wiesenfläche am Waldrand befindet sich ein Schießstand-Bunker als Überbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg. Weil dieser circa 1,50 Meter tiefe Betonschützengraben nicht ganz ungefährlich ist, jemand hineinfallen und sich verletzen könnte, haben ihn die Forstarbeiter bei dieser Gelegenheit mit Betonfertigteil-Elementen abgedeckt und mit Mörtel verdichtet.

Überwinterungsquartier für Fledermäuse

In die noch vorhandene Zugangstüre wurden Schlitze gesägt, sodass dieser Bunker als Überwinterungsquartier für Fledermäuse gute Dienste leisten kann.