Gestern Abend in Stuttgart: Beim Gründerpreis der Sparkassen-Finanzgruppe vor geladenen Gästen zeichnete Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut den Schramberger Unternehmer Hans-Jochem Steim für sein Lebenswerk aus. Mit dabei Sparkassenpräsident Peter Schneider (links), Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr (Dritte von rechts) sowie Christian Kinzel und Matthäus Reiser (von rechts) vom Vorstand der Kreissparkasse Rottweil. Foto: Wegner/Youtube

Ehrung: Sparkasse und Wirtschaftsministerin zeichnen Hans-Jochem Steim aus / Unternehmer mit Verantwortung

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Sparkassenpräsident Peter Schneider haben in Stuttgart den Gründerpreis der Sparkassen-Finanzgruppe verliehen. Dabei wurde der Schramberger Unternehmer Hans-Jochem Steim für sein Lebenswerk geehrt.

Schramberg/Stuttgart. Ihm erwiesen der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Rottweil, Matthäus Reiser, sein Stellvertreter Christian Kinzel und dessen Vorgänger Roland Eckhardt – und nicht zuletzt der aus Schramberg stammende Hariolf Teufel, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Göppingen, die Ehre. Auch Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr war zu der Feierstunde in der BW-Bank am kleinen Schlossplatz nach Stuttgart gereist.

Neben Steim, der für sein Lebenswerk geehrt wurde, zeichnete Hoffmeister-Kraut fünf Unternehmensgründungen aus dem Land Baden-Württemberg aus.

"Junge und agile Start-ups leisten einen wichtigen Beitrag bei der Beschleunigung notwendiger Transformationsprozesse in den Bereichen Digitalisierung, Mobilität, Medizin und Klimaschutz. Daher ist Baden-Württemberg gerade nach der Pandemie noch mehr denn je auf solche Nachwuchsunternehmen angewiesen", betonte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut bei der Preisverleihung. "Mit unserer Landeskampagne Start-up BW würden zusammen mit privaten Partnern seit 2017 gemeinsam die Förderung des Gründergeists im Land Baden-Württemberg entschlossen vorangetrieben." Dabei erwähnte sie auch Hans-Jochem Steim, der "vorbildhaft in seinem Wirken" ein wichtiger Partner für die Start-ups in Baden-Württemberg sei.

Seit Jahrzehnten bereits im internationalen Geschäft ist das Unternehmen Kern-Liebers, dessen beeindruckenden Weg von einer Zugfederfabrik zu einem internationalen Zulieferer für die Automobil-, Textil- und Konsumgüter-industrie Sparkassenpräsident Peter Schneider – ein früherer "Nebensitzer" von Hans-Joachem Steim zu ihren Landtagszeiten in seiner Laudatio beschrieb.

1991 war Hans-Jochem Steim Vorsitzender der Geschäftsführung von Kern-Liebers geworden, im Juli 2010 zog er sich als Vorsitzender des Verwaltungsrates aus dem operativen Geschäft zurück. Nicht aber aus dem aktiven Unternehmertum auf anderen Ebenen: Im Februar 2009 übernahm er als neuer Eigentümer zusammen mit seinem Sohn Hannes die am Boden liegende Traditionsfirma Junghans, um die Uhrenmarke und Produktion in und für Schramberg zu retten.

Der studierte Ingenieurwissenschaftler Steim baute Mitte der 1970er-Jahre in den USA die erste von mittlerweile 50 Tochterfirmen auf. Neben seinem Beruf war Steim in vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten engagiert. Dazu war der Schramberger in Anerkennung seiner Verdienste als Unternehmer in der Volksrepublik China 2005 zum Ehrenbürger der Stadt Taicang ausgezeichnet worden, die selbe Würde hatte er anlässlich seines 65. Geburtstags in seiner Heimatstadt erfahren.

Entscheidenden Anteil

Steim, so Schneider, habe entscheidenden Anteil an der außerordentlich beeindruckenden Erfolgsgeschichte von Kern-Liebers. Die erfolgreiche Globalisierung mit eigenen Produktionsstätten neben weiteren in China und den USA trage ebenso seine Handschrift wie die Strategie, dass man sich bei Kern-Liebers vorrangig auf die "Kern"-Kompetenzen konzentriere, so Schneider.

Der Sparkassenpräsident zeigte sich in seinen Worten besonders beeindruckt von der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung, mit der der Schramberger sein Unternehmertum verknüpft habe. Er sei "ein Unternehmer, dem es im besten Sinne um Werte geht." Und nannte dabei als Beispiel führte Schneider die Rettung des Schramberger Traditionsunternehmens Junghans an. "Dadurch wurden nicht nur 110 Arbeitsplätze gerettet, sondern auch verhindert, dass ein bedeutendes Kapitel der Wirtschaftsgeschichte Baden-Württembergs verloren geht", hob Schneider hervor. Und auch das Uhrenmuseum in der Geißhalde lobte Schneider: "Mit dem beeindruckenden Uhrenmuseum hat Dr. Steim einen weiteren Anziehungspunkt für den Schwarzwald geschaffen."

Steim selbst betonte, sein Motto und sei Ziel sei immer gewesen "nie aufgeben und sich für die Gesellschaft einsetzen."