Das Bürgermeisteramt wird in Grosselfingen neu besetzt.  Foto: Kauffmann

Martin Hall aus dem Kreis Ludwigsburg ist dritter Kandidat. Zustimmung für Positionen der BfG.

Grosselfingen - Martin Hall hat im Rennen um das Amt des Grosselfinger Bürgermeisters seinen Hut in den Ring geworfen. Er sagt: "Wer mich wählt, wählt sich selbst." Was hat es mit dieser Aussage auf sich?

Der 43-Jährige Martin Hall ist der dritte Kandidat, der Franz Josef Möller im Amt des Bürgermeisters nachfolgen will. Seine Bewerbung habe er am Freitag per Post verschickt, von der Gemeinde sei diesen Montag die Eingangsbestätigung bei ihm eingegangen.

Staatsanzeiger nach Stelle durchforstet

Derzeit wohnt er in einem Teilort von Besigheim, das im Landkreis Ludwigsburg nördlich von Stuttgart liegt. Mit dem Auto braucht er gut eine Stunde und 20 Minuten nach Grosselfingen. Von einer Kandidatur hält ihn die Entfernung nicht ab: Mit dem Gedanken, sich als Bürgermeister zu bewerben, habe er schon länger gespielt. Und jetzt will er ganz offensichtlich Nägel mit Köpfen machen: Monatelang habe er den Staatsanzeiger durchforstet – bis er auf Grosselfingen gestoßen sei.

Warum gerade dieser Ort? Hall: "Je beschaulicher, desto besser", sagt er im Hinblick auf die Größe der Gemeinde. Für die Kandidatur in Grosselfingen hat er sich entschieden, weil es eine Gemeinde sei, die er sich – in Anspielung auf die Einwohnerzahl – zutraue. Dort könne er "etwas bewegen". Ein Großstadtmensch sei er jedenfalls nicht, er will lieber die frische Landluft schnuppern – und in Grosselfingen seine bisherige Arbeitserfahrung "in eine andere Funktion überführen" (Hall).

"Ich will die direkte Demokratie in der Gemeinde einführen"

Der Bewerber hat eine Ausbildung zum Industriemechaniker abgeschlossen, absolvierte danach eine Weiterbildung zum Techniker im Bereich Maschinenbau. Später wechselte er seinen Aufgabenbereich und war für den Vertrieb zuständig. Inzwischen ist er nach eigenen Angaben Einkaufsleiter eines mittelständischen Betriebs. Während seiner beruflichen Tätigkeit habe er sich EDV-Kenntnisse angeeignet, die er zum Wohle der Grosselfingens einbringen wolle.

Das zeige ja, dass er sich "Dinge erarbeiten kann" wie ein Autodidakt. Sein "Steckenpferd" (Hall) sei, Strategien zu entwickeln. Außerdem sei er jemand, der sich auf viele verschiedene Menschentypen gut einstellen könne. Falls er von den Grosselfingern gewählt wird, wolle er dem Verband der Baden-Württembergischen Bürgermeister beitreten. Dieser berate die Verwaltungschefs im Südwesten beispielsweise in Rechtsfragen – das sieht der Quereinsteiger als Möglichkeit, Zugang zur Expertise Dritter zu erhalten. Und dass Hall mit Geld umgehen könne, zeige aus seiner Sicht seine berufliche Erfahrung.

Hall weiter: "Ich denke, dass ich gut zu Grosselfigen passe und dass ich unabhängig von den Verstrickungen bin, die es in so einem Ort gibt." Sein Ziel: Mindestens einmal als Bürgermeister wiedergewählt werden.

Zustimmung zum Programm der BfG

Und wie sein Programm inhaltlich aussieht? "Mit dem Programm der BfG bin ich absolut d’accord." Dieses wolle er umsetzen, falls er als Bürgermeister gewählt wird. Das "Programm der BfG" sei mit "viel Sachverstand und Klugheit" erarbeitet worden. Er sagt zudem, dass er sich in Grosselfingen (im Falle eines Wahlerfolgs) zunächst ein halbes oder ganzes Jahr einleben wolle, um ein Gespür für die Menschen und den Ort zu erhalten. Danach wolle er inhaltlich auch Akzente setzen.

Ein Projekt hätte Hall für seine Amtszeit schon im Auge: "Ich will die direkte Demokratie in der Gemeinde einführen." Nicht nur der Gemeinderat, sondern alle Bürger sollen an Entscheidungen teilhaben dürfen. Vor diesem Hintergrund sagt er: "Wer mich wählt, wählt sich selbst."

Kontakt

Handy: 0152/52 18 40 51

E-Mail: martin.hall@gmx.de

Wahlausschuss

Die Grosselfinger Bürgermeisterwahl findet am Sonntag, 2. August, statt. Die Bewerberfrist endet am heutigen Mittwoch. Der Wahlausschuss tritt um 18.30 Uhr im Ratssaal zusammen, um über die Zulassung der Bewerbungen abzustimmen.

Drei Kandidaten

Bislang haben (in dieser Reihenfolge) Friedbert Dieringer, Armin Pioch und Martin Hall ihre Bewerbung für das Amt des Grosselfinger Bürgermeisters abgegeben.