Nach dem Kindergarten soll nun das Rathaus in Grömbach komplett saniert werden. Seithel will kein Stückwerk.

Grömbach - Die ersten beiden Schritte zu einem neuen, modernen Gemeindezentrum in Grömbach sind mit dem Bau des Lindenforums und dem Kindergartenumbau getan. Jetzt soll mit der Sanierung des Rathauses der dritte und letzte Schritt folgen.

Nach dem Auszug der Mieter aus der Wohnung im Obergeschoss hatten sich erhebliche Mängel an der Bausubstanz gezeigt. An den Wänden der Küche hatten sich Schwitzwasser und Schimmel gebildet, der hinter den Küchenmöbeln lange Zeit unbemerkt geblieben war. "Wir müssen an dem Gebäude was machen, und es soll kein Stückwerk werden", machte Bürgermeister Peter Seithel in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats klar. Er hatte das Architekturbüro hauserpartner mit einem Gutachten für eine energetische Sanierung beauftragt. Tragwerksplaner Christian Schautz legte dem Gremium eine erste Studie vor. Die Kosten konnte er in einem so frühen Stadium nur schätzen.

In dem Gebäude aus dem Jahr 1951 seien zu verschiedenen Zeiten Fenster ausgetauscht worden. Somit gebe es alte wie auch neue. Der Boden zum Dachspitz sei mit einer Torfschüttung versehen und daher schlecht gedämmt. Überhaupt nicht gedämmt sei die Kellerdecke. Durch das Dach entweiche zweimal so viel Wärme wie bei einem Neubau, erklärte Schautz, der auch in den Rolladenkästen große Schwachstellen sieht.

Da die Heizung recht neu und auf dem Dach eine Solaranlage installiert sei, schlug er vor, vorrangig die Gebäudehülle zu sanieren. Erste Priorität haben seiner Meinung nach Fenster und Außenwände. Das Dach selbst und die Decke auf dem Dachboden setzte er an die zweite Stelle. Erst danach solle die Kellerdecke an die Reihe kommen.

Für die Dämmung der Außenwände und den Austausch der alten Fenster schätzte er die Kosten auf 42.750 Euro. Sollte sich der Gemeinderat für ein umfangreicheres Ausbaupaket mit Außenwänden, Fenstern und den beiden Decken entscheiden, würden die Kosten voraussichtlich bei 87.150 Euro liegen. Um einen KfW-Standard zu erreichen und Zuschüsse beantragen zu können, müsste für die beiden Ausbaustufen mit Kosten von 54.250 beziehungsweise 98 250 Euro gerechnet werden.

Der Planer stellte zwei Möglichkeiten der Schimmelbeseitigung vor. Beide würden aber nur in Verbindung mit einer Dämmung der Außenwände Sinn machen.

Ein weiteres Problem sei der Schallschutz im Gebäude, vor allem im Erdgeschoss, wo die Gemeindeverwaltung untergebracht ist. Schautz schlug vor, die Türen als größte Schwachstellen auszutauschen, die hohle Wand zwischen Vorzimmer und Bürgermeisterbüro aufzufüllen und die Decke zur Wohnung darüber auf Schadstellen hin zu untersuchen.

Der Gemeinderat, so Bürgermeister Seithel, solle nun die Richtung vorgeben. Gemeinderat Walter Reutter schlug vor, die Sanierung von oben her anzugehen und mit dem Dach zu beginnen. Stefan Scholz wollte die Fördermöglichkeiten abgeklärt wissen, um über den Ausbaustandard entscheiden zu können. Dem Architekturbüro gab das Gremium den Auftrag, die Kosten für eine Komplettsanierung zu ermitteln und sich über Fördermöglichkeiten zu informieren.