Deutschlands Schuldenberg wird immer größer. Das gilt auch für die Kommunen. Auf jeden Bürger umgerechnet ergibt sich eine enorme Summe, die von Jahr zu Jahr steigt, wie das Statistische Bundesamt jetzt berechnet hat.
Die kommunalen Schulden bei Banken oder Versicherungen haben Ende 2022 bei 4034 Euro pro Kopf gelegen. Insgesamt waren die Gemeinden und Gemeindeverbände mit fast 314 Milliarden Euro verschuldet, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag (1. März) auf Grundlage einer Modellrechnung mitgeteilt hat.
Die Schulden stiegen damit im Vergleich zum Jahr 2021 um 4,1 Prozent. Ende 2021 lag die Pro-Kopf-Verschuldung bei 3895 Euro.
In welchen Bundesländern ist die Schuldenquote besonders hoch?
Als kommunale Schulden bezeichnet man allgemein den Gesamtbetrag der von den Kommunen der Flächenländer (Städte, Gemeinden und Gemeindeverbände) im Kernhaushalt und bestimmten Auslagerungen aufgenommenen Schulden.
Die kommunale Verschuldung pro Einwohner weist in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedliche Summen auf (Stand: Ende 2022):
- Saarland: 6083 Euro (besonders hoch)
- Hessen: 5558 Euro
- Rheinland-Pfalz: 4682 Euro
- Brandenburg: 2534 Euro
- Sachsen: 2809 Euro
- Bayern: 2926 Euro (besonders niedrig)
Während die Schulden in Brandenburg nur moderat stiegen, nahmen die Schulden Bayerns um mehr als sieben Prozent und Sachsens um mehr als neun Prozent zu.
Welche Schulden werden berechnet?
- Bei der Modellrechnung werden neben den Schulden der kommunalen Kernhaushalte auch die Schulden der Extrahaushalte und sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen abgebildet.
- Es werden ausschließlich die Schulden beim nichtöffentlichen Bereich wie Kreditinstituten berücksichtigt.
- Die Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg fließen zudem nicht in die Ergebnisse ein, da sie den amtlichen Finanzstatistiken der Länder zugeordnet werden.