Marode Bachmauern sind in Bad Rippoldsau-Schapbach schon jahrelang Thema. Foto: Gemeinde

Abschnittsweise soll die Gewässersanierung der Wolf in Bad Rippoldsau-Schapbach in Angriff genommen werden. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde der Gewässerentwicklungsplan (GEP) vorgestellt, der Voraussetzung für künftige Förderungen ist.

Der GEP ist die Bachelor-Thesis von Sophia Hinderer, die an der Hochschule Rottenburg studiert. Sie erfasste über Monate hinweg den Ist-Zustand der Wolf und arbeitete die daraus folgenden Maßnahmen aus.

Stellvertretend für die defizitären Strukturen des Gewässers untersuchte sie fünf Abschnitte. Bei der Mündung des Hodlersbach sei Tiefenerosion auffällig und kaum Ufervegetation vorhanden. Es gilt laut Hinderer, die Fließgeschwindigkeit zu vermindern durch Einbau von fünf bis sechs Buhnen und die Geschiebetracht des Gewässers mittig einzurichten.

Zugang zum Wasser

Die Sicherung der maroden Bachmauern und die Schaffung einer Zugänglichkeit zur Wolf mit Blick auf den Tourismus waren weitere Aspekte ihres Vortrags vor den Mitgliedern des Gemeinderats in Bad Rippoldsau-Schapbach. „Beim Promenadenweg am Kurpark ist ein naturnaher Gehölzsaum empfehlenswert und mit Sitzsteinen sowie einem Wasserspielbereich für Kinder könnte touristische Attraktivität erreicht werden“, so Hinderer. Sie habe beobachtet, dass am Winklersgrund viel gebadet werde und auch dort könnte eine Kneipp-Becken-Anlage zum Anziehungspunkt werden.

Bürgermeister Bernhard Waidele merkte an, dass die Ideen zur Erlebbarkeit der Wolf gut zum Radweg passen, der über weite Strecken an dem Gewässer entlangführt.

Ökologische Aufwertung der Wolf

Gemeinderat Ramon Kara (FWV) fand die ökologische Aufwertung der Wolf, die er als ein Projekt mit einer Laufzeit von mehr als zwanzig Jahren bezeichnete, ebenfalls positiv. „Allerdings gibt es ein Badeverbot an der Wolf, obwohl ich weiß, dass sich viele darüber hinwegsetzen“, gab Kara zu bedenken und die angestrebte Erlebbarkeit müsse erst geschaffen werden.

Fraktionskollegin Silvia Lehmann erkundigte sich, ob sich die Erosion durch die vorgestellten Maßnahmen verringern würde. „Die Bachmauern sind ein Riesenkostenfaktor für uns“, verdeutlichte Lehmann. Die Stabilität sollte sich durch die Maßnahmen verbessern, meinte Hinderer.

Fördermittel angemeldet

Weitere Fragen aus dem Gremium betrafen die Förderung. Bis zu 85 Prozent könne sie betragen, gab Elisabeth Wehle-Dölker vom Amt für Bau, Umwelt und Wasserwirtschaft des Landratsamtes Freudenstadt Auskunft. Sie war mit Heidi Megerle, Professorin an der Hochschule Rottenburg, und der Referentin in die Sitzung gekommen. „Die Wolf ist hier oben in einem guten ökologischen Zustand, doch die Bachmauern sind in die Jahre gekommen und es wird etwas gemacht werden müssen“, stellte Wehle-Dölker fest. In diesem Zusammenhang bestätigte sie auf Nachfrage, dass das Planungsverfahren der Bachmauersanierung im Bereich Sportplatz laufe und die Mittel zur Förderung beim Regierungspräsidium Karlsruhe angemeldet seien.