Sprudelndes Wasser braucht Kohlensäure. Foto: © soleg – stock.adobe.com

Überall ist von Mangel an Kohlensäure zu hören und zu lesen. Brauer klagen ähnlich laut wie Mineralwasserhersteller. In Bad Teinach-Zavelstein ist bekanntlich mit Teinacher ein großer Getränkehersteller verortet. Dort hat man aktuell aber noch genügend CO 2 im Tank.

Bad Teinach-Zavelstein - Die Kohlensäure geht zur Neige – zumindest sagt das die Genossenschaft Deutscher Brunnen. Und das hat mitunter gravierende Auswirkungen auf Betriebe, die entweder Bier oder Mineralwasser oder auch beides herstellen.

Produktmanager gibt erstmal Entwarnung

"An einzelnen Stellen wurde die Produktion schon zurückgefahren", sagt der Sprecher der Genossenschaft Deutscher Brunnen, Tobias Bielenstein. Auch in Bad Teinach-Zavelstein wird von Teinacher bekanntlich Mineralwasser und andere Getränke produziert – die ebenso Kohlensäure brauchen. Doch aktuell kann Sven Bernegger, Produktmanager und zuständig für die Pressearbeit bei der Mineralbrunnen Teinach GmbH, noch Entwarnung geben. "Wir haben Stand heute wie gewohnt produzieren können, da wir eine langfristige Partnerschaft mit unseren Lieferanten haben", sagt Bernegger zur Kohlensäure-Lage im hinteren Teinachtal.

Auch die Reservetanks werden laut dem Sprudelwerk-Sprecher stetig "mit Tankzügen befüllt" und so auf einem gewissen Füllstand gehalten, um die Produktion weiter am Laufen zu halten.

Düngemittel sind eng mit Thema verbandelt

Noch sieht es also nicht so prekär aus wie anderswo. Denn teilweise, berichtet die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, kämen nur noch um die 40 Prozent der üblichen CO2-Liefermengen an. "An einzelnen Stellen wurde die Produktion schon zurückgefahren", berichtet Bielenstein über erste ernste Auswirkungen. Auch sonst habe es im Sommer, wenn weniger Dünger hergestellt werde, immer mal Phasen mit Engpässen bei Kohlensäure gegeben, erklärt Bielenstein. Aber diesmal sei es deutlich schlimmer. "Wenn das so weitergeht in den nächsten Wochen, dann spitzt sich die Lage zu", warnt der Verbandssprecher.

Produktionsausfall würde drohen

Doch wieso wird jetzt auch noch die Kohlensäure knapp? Der Hintergrund des Mangels ist wie folgt zu begründen: "Als die Gaspreise extrem gestiegen sind, haben die Hersteller von Düngemitteln ihre energieintensive Produktion zurückgefahren", sagt Bielenstein und ergänzt hierzu: "Ein Nebenprodukt der Herstellung ist CO2." Der Zusammenhang ist also glasklar: Weniger Düngemittel gleich weniger Kohlendioxid gleich weniger Kohlensäure.

Noch schlägt das in Bad Teinach-Zavelstein aber nicht unmittelbar durch. Und Bernegger hofft inständig, dass das auch so bleibt. Denn sonst drohen auch dem Getränkehersteller aus dem Teinachtal ernste Konsequenzen: "Wenn wir keine Kohlensäure mehr bekommen, steht innerhalb kürzester Zeit unsere Produktion."