Ein Fuchs handelt nicht bewusst grausam, sondern folgt seinem Instinkt. (Symbolbild) Foto: pixabay

NABU-Experte erklärt, was hinter ungewöhnlich hoher Anzahl getöteter Tiere steckt.

Balingen-Erzingen - Ein Fuchs tötete Ende April 57 Hühner. Die ungewöhnlich hohe Anzahl lässt sich mit dem Phänomen "Surplus Killing" (Mehrfachtötung) beschreiben und ist kein Blutrausch.

Es müssen viele Faktoren aufeinandertreffen, dass ein Fuchs eine solche Tat anrichte, erklärt der NABU-Fachbeauftragte für Wildtiere Rolf Müller im Gespräch mit schwarzwaelder-bote.de. Ein Fuchs verfalle ebenso wie ein Wolf nicht in einen Blutrausch, sondern gehe nur seinem natürlichen Jagdinstinkt nach. 

Greife ein Fuchs in freier Wildbahn an, könnten die Beutetiere flüchten. In einem Stall mit mehreren hundert Tieren sei dies allerdings kaum möglich. Es sei also eine "unnatürliche Beutesituation" für den Fuchs gewesen. Habe der Fuchs sein erstes Beutetier erlegt und die Chance, ein weiteres Tier "auf Vorrat" zu töten, nehme er diese Gelegenheit war, führt Müller aus. Allerdings gehe man hier im Normalfall von fünf bis zehn Tieren aus, ergänzt der ehemalige Hühnerhalter und NABU-Mitglied Hans Raab.

Auch Müller bestätigt, dass eine derart hohe Anzahl von toten Tieren ungewöhnlich sei. Er gehe davon aus, dass der Fuchs einfach überfordert gewesen sei mit der Situation.