Grenzsteine zwischen Evangelisch und Katholisch Tennenbronn Foto: Ziechaus

Das Jubiläumsprogramm geht weiter: Am kommenden Wochenende gibt es einen Festabend und in der Folge eine Ortsführung zum Thema "100 Jahre gemeinsames Tennenbronn".

Schramberg-Tennenbronn - Nachdem sie 112 Jahre lang getrennt gewesen waren, wurde im Oktober 1912 die Vereinigung der beiden Gemeinden Evangelisch und Katholisch Tennenbronn beschlossen. Um an dieses Jubiläum zu gedenken – und aufzuzeigen, wie die beiden Orte seitdem zusammengewachsen sind –, hat die Heimathaus-Gruppe für 2022 ein umfangreiches und vielseitiges Programm auf die Beine gestellt.

Dorffest zum Abschluss

Nachdem die jüngste Veranstaltungs-Reihe im Mai mit dem Vortrag "Mir halte zemme" abgeschlossen wurde, steht nun am Freitag, 1. Juli, 20 Uhr, mit einem großen Festabend in der Sport- und Festhalle Tennenbronn das nächste Veranstaltungs-Schwergewicht auf dem Programm – das letztlich mit einem Dorffest Anfang September mit mehr als 20 teilnehmenden Vereinen seinen Höhepunkt finden wird.

Bestandteil des laut Veranstalter kurzweiligen Abends ist dann die Buchvorstellung zu "Tennenbronn 1922-2022 – Die 100 Jahre seit dem Zusammenschluss": eine Zeitreise in sieben Kapiteln durch 100 Jahre des Schwarzwalddorfs. Beginnend mit dem Zusammenschluss der beiden getrennten Gemeinden wird die politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung in der schnelllebigen Zeit beschrieben. "Rund 1000 Bilder und Tafeln machen das Geschehene und die Veränderungen anschaulich. Gewürzt mit Randnotizen zum Zeitgeschehen und mit kleinen ganz menschlichen Geschichten ist das Buch über die Gemeindegrenzen hinaus lesenswert", wird auf der Rückseite zusammengefasst, worauf sich Leser freuen dürfen.

Historisches Erbe bewahren

Die Heimathausgruppe hat es von Anfang an als ihre Aufgabe verstanden, das historische Erbe von Tennenbronn zu bewahren und der Öffentlichkeit zu vermitteln. Mit dem Buch werde ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg geschaffen, heißt es weiter. Anlässlich des "Jahrhundertereignisses" 1922 sei das neue Geschichtsbuch vor mehr als drei Jahren geplant "und mit viel eigenem Fleiß, aber auch mit viel Unterstützung von anderer Seite, vollendet" worden.

Im Rahmen des Jubiläumsabends in der Festhalle wird es nun erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt. Für spontan Begeisterte besteht dort auch die Möglichkeit zum Kauf. Danach ist es im Buchhandel und in den Edeka-Märkten in Tennenbronn und St. Georgen erhältlich. Für das leibliche Wohl sorgt der Förderverein Sport- und Festhalle Tennenbronn.

Tafeln mit historischen Informationen

Vor 100 Jahren gab es im Dorf nur etwa 50 Häuser und reine Wohnhäuser waren kaum darunter. Fast nur Handel, Handwerk, Gastwirtschaften und die amtlichen und kirchlichen Einrichtungen bildeten den Kern der weit verzweigten Gemeinde. Viele davon sind heute geschlossen und damit ist auch alte Ortsgeschichte verloren gegangen. "Das Heimathaus will im Jubiläumsjahr an die alten Häuser und die Menschen, die darin lebten, erinnern", so die Gruppe.

Die historischen Informationen mit anschaulichen Bildern werden dafür auf Tafeln gedruckt und ab dem 1. Juli bis nach dem Dorffest an den jeweiligen Originalschauplätzen im Dorf angebracht. Mehr als 50 solcher Tafeln kommen in der Haupt-, Kirch- und Löwenstraße zusammen. Gezielt oder zufällig könne sich damit jeder im Vorbeigehen Interessantes in Erinnerung rufen oder neu erfahren.

Mit dem Dorfbüttel unterwegs

Gemeinsame Dorfspaziergänge unter Führung des Heimathauses werden an den Sonntagen am 3. und 17. Juli angeboten. Ulrich Grießhaber schlüpft dabei in die Rolle des "Dorfbüttels", der an verschiedenen Haltepunkten weitere interessante Begebenheiten "ausschellen" und erzählen wird. Der Schauplatz am kommenden Sonntag ist die Hauptstraße, am 17. Juli folgen die Kirch- und Löwenstraße. Im Heimathaus selbst wird am 3. Juli eine Sonderausstellung mit alten und neueren Ansichten von Tennenbronn eröffnet.