Bevor die Grünen die Sondierungen mit der Union für gescheitert erklärten, wollte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann offenbar als einziger weiterverhandeln. Foto: dpa

Bevor die Grünen die Sondierungen mit der Union für gescheitert erklärten, wollte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ als einziger weiterverhandeln.

Berlin/Stuttgart - Bevor die Grünen die Sondierungen mit der Union für gescheitert erklärten, wollte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann offenbar als einziger weiterverhandeln. Der Grünen-Politiker hatte nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ vom Donnerstag in der Nacht zum Mittwoch in einer internen Runde die Frage aufgeworfen, ob man an einigen Punkten nicht nochmals nachhaken müsse. Er war dem Bericht zufolge der einzige Teilnehmer der achtköpfigen Sondierungsgruppe, der diese Option aufbrachte, kam dann aber mit den anderen überein, dass dies keinen Sinn mehr habe.

 

Nach dem Scheitern der Gespräche mit der Union diskutieren die Grünen über das weitere Vorgehen. Der frühere Fraktionschef Jürgen Trittin lehnt es ab, dass seine Partei im Notfall für neue Sondierungen mit der Union zur Verfügung steht. „Die Grünen sind eigenständig - und sie stehen nicht einfach als Reserve parat, wenn CDU/CSU und SPD sich nicht einigen“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Kretschmann rechnet ebenfalls mit neuen Gesprächen, falls sich die Union nicht mit der SPD einigen kann. Eine weitere Sondierungsrunde von Grünen und Union werde es dann mit Sicherheit geben, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir müssten dann im Kern die Dinge vertiefen; sehr viel konkreter vertiefen.“ Bei den Gesprächen sei eine Tür geöffnet worden, die früher eher versiegelt schien.