Der Dauchinger Forst erfüllt nicht nur wirtschaftliche Funktionen, sondern dient auch der Erholung und Bildung. Gern genutzt wird der Wiederaufforstungsweg im Michelenwald, der nach Sturm Lothar angelegt wurde, um die Regeneration des Waldes aufzuzeigen. Foto: Preuß

Im Dauchinger Gemeindewald wird ein neuer Zehn-Jahres-Plan bis 2032 verfolgt. Das Hauptziel: Den kommunalen Forst fit für die kommenden klimatischen Herausforderungen zu machen.

Die Fläche des Gemeindewaldes beläuft sich auf 153,4 Hektar. Bei der Einteilung der Waldbestände nach der führenden Hauptbaumart in Waldentwicklungstypen (WET) und nach der Altersstufe in Behandlungstypen (BHT) ergibt sich – noch - ein sehr nadelholzlastiges Bild: Der Wald ist geprägt durch die WET Tanne (35 Prozent) und labile Fichte (32 Prozent). Dies sind überwiegend ältere Bestände. Weiterhin nimmt der WET Buntlaubbaum mit 20 Prozent einen großen Anteil ein; dabei liegen die Schwerpunkte in den jüngeren Beständen.

Standörtliche Zweiteilung

Der Gemeindewald befindet sich in der sogenannten montanen Höhenstufe. Die Standorte liegen zu großen Teilen im oberen Muschelkalk. Der Wald ist dabei durch eine standörtliche Zweiteilung charakterisiert: Eine Hälfte liegt auf der sanft gewellten Hochfläche um Dauchingen herum, während die zweite Hälfte in den teilweise steilen Hängen des Neckartales mit seinen Seitentälern liegt. Die Standorte weisen eine durchschnittliche bis überdurchschnittliche Wüchsigkeit auf. Nur auf wenigen Standorten (circa 14 Prozent) ist die Wuchsleistung als schlecht einzustufen.

Holzvorrat konstant

Der Holzvorrat ist mit etwa 360 Kubikmetern je Hektar konstant geblieben. Die Altersklassenverteilung ist über alle Bestände bis 80 Jahre relativ ausgeglichen. Bei den 81- bis 100-jährigen Beständen besteht ein Überhang vor allem hinsichtlich der Flächenanteile an Fichte (> 25 Hektar). Auch die 41-bis 80-jährigen Beständen weisen große Fichtenanteile auf. Die bis 40-jährigen Bestände zeigen dagegen eine nach Auffassung des Forstamtes erfreulich bunte Baumartenmischung.

Laubholz nimmt zu

Dessen ungeachtet ist der Dauchinger Wald aktuell nadelholzgeprägt (66 Prozent) und wird von der Fichte dominiert. Die Baumartenanteile haben sich im Vergleich zur vergangenen Zehnjahresplanung geringfügig verändert. Erfreulich sei die Verringerung des Fichtenanteils von 51 auf 47 Prozent und die entsprechende Erhöhung beim Laubholz (Buche und Bergahorn je zwei Prozent).

Die Fichte wird hinsichtlich ihrer Klimaeignung von der Forstlichen Versuchs-und Forschungsanstalt (FVA) für den Bereich des Gemeindewalds Dauchingen mit wenig geeignet bis ungeeignet eingestuft. Deshalb soll ihr Anteil im Gemeindewald Dauchingen stetig weiter verringert werden. Dabei hilft die Verteilung der Baumarten im Verjüngungsvorrat unter dem Schirm der Altbäume. Das Verhältnis Nadel- zu Laubholz ist nahezu ausgeglichen (52 zu 48 Prozent). Den größten Anteil am Verjüngungsvorrat nehmen Tanne und Buche ein (42 und 33 Prozent), dazu kommt der Bergahorn mit 13 Prozent. Die Fichte liegt bei etwa zehn Prozent und bewegt sich damit hinsichtlich des Klimawandels nach Auffassung des Forstamtes in einem absolut tragbaren Rahmen.

Ökologische Funktionen

Der Gemeindewald dient nicht nur wirtschaftlichen Zwecken, sondern auch der Erholung und ökologischen Funktionen. Neben Wasser-und Quellschutzgebieten, Bodenschutzwald und Landschaftsschutzgebiet umfasst er den 28 Hektar großen Schonwald „Dauchinger Neckartäle“. Fast der ganze Gemeindewald liegt im Vogelschutzgebiet (81,9 Prozent), weitere 15,3 Prozent im FFH-Gebiet.