Wurde von Bürgermeister Torben Dorn (rechts) mit den besten Wünschen in den Ruhestand verabschiedet: der langjährige Revierförster Wolfgang Storz. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Förster Wolfgang Storz verabschiedet / In 22 Jahren 28 000 Festmeter Holz eingeschlagen

Dauchingen. Förster Wolfgang Storz verabschiedete sich in der jüngsten Ratssitzung von der Gemeinde: Er geht in den Ruhestand. Als Nachfolgerin arbeitet er Försterin Annalena Grieb ein. Wer offenen Auges durch den Dauchinger Wald geht, dem fallen die Markenzeichen von Förster Wolfgang Storz gerade aktuell ins Auge: "Pflanzungen mit Kirsche und Ahorn waren mir immer ein Anliegen."

Ein großes Anliegen sei ihm die Bürgernähe gewesen, immerhin 30 Prozent der Waldfläche auf der Gemarkung seien in kleinteiligem Privatbesitz. Deshalb gab es eine wöchentliche Sprechstunde im Rathaus, die gut frequentiert gewesen sei. Wichtig sei es ihm zudem stets gewesen, dass die Bürger den Wald als Erholungsraum genutzt haben. "Vorträge im Farrenstall oder Führungen mit Schule oder Kindergarten haben mir immer besonders viel Freude bereitet, weil ich da für den Wald werben konnte", so Storz.

Der Förster war 1992 und 1993 sowie ab 1999 für den Dauchinger Gemeindewald zuständig. Gleich im ersten Jahr der langen Amtsperiode legte Sturm Lothar das 3,2-fache eines Jahreshiebs auf den Boden, erinnerte sich Storz. Kaum war das Sturmholz nach wenigen Jahren aufgearbeitet und die Preise wieder in den Normalbereich vorgestoßen, stellte sich das extreme Trockenjahr 2003 rein. Damals hat es fünf Monate lang nicht geregnet, in den folgenden Jahren waren viele Maßnahmen notwendig, den Käferbefall einzudämmen.

In den 22 Jahren des Wirkens von Förster Storz in Dauchingen wurden 28 000 Festmeter Holz eingeschlagen beziehungsweise als Sturmholz verarbeitet, mit denen etwa 1,5 Millionen Euro erlöst werden konnten. Nach Abzug der Kosten blieben der Gemeinde etwa 400 000 Euro übrig.

Bürgermeister Dorn sagte in seiner Laudatio, die Gemeinde habe stark von Storz’ Fachwissen profitiert, ihm sei der Spagat zwischen Wirtschaftsbetrieb und Erhalt einer interessanten grünen Lunge für die Bevölkerung hervorragend gelungen.

Zum Abschied gab es einen Essenskorb und Wein und die besten Wünsche für den Ruhestand. Man werde sich bestimmt im Wald wieder treffen, sagte Storz. Er sei dann aber nicht an der grünen Kluft des Försters, sondern am Mountainbike zu erkennen.