Tuningens Revierförster Matthias Berger gab dem Gemeinderat einen umfassenden Bericht in Sachen Forstwirtschaftsjahr 2022, für das kommende Jahr ist jedoch ein Verlust eingeplant. Foto: Wilfried Strohmeier

Eigentlich hatte man in Tuningen für den Forst 2023 ein Defizit von 42 500 Euro eingeplant, es kam erfreulich anders. Stattdessen erwirtschaftet der Wald rund 29 300 Euro Gewinn. Es gab deswegen aber nicht weniger Kalamitätsholz.

Revierförster Matthias Berger erläuterte dem Tuninger Gemeinderat die Zahlen. Einsparen konnte man vor allem bei dem Block Holzernte und das hatte seinen Grund darin, dass man wenig Einzelbäume aus dem Wald holen musste, die vom Borkenkäfer befallen waren. Wäre dies der Fall gewesen, wären hohe Gestehungskosten pro Baum entstanden.

Keine Entwarnung beim Borkenkäfer

Das heißt jedoch nicht, dass es diesbezüglich eine Entwarnung gibt. Stattdessen musste ein große Fläche mit geschädigten Bäume an der Büffelwiese gefällt werden. Diese Fläche soll auch zeitnah wieder aufgeforstet werden. Vorgesehen sind vor allem Eichen, aber auch andere Bäume werden gepflanzt. Eile ist geboten vor allem wegen der Brombeere. Diese wächst in der Region sehr gut und überwuchert innerhalb kurzer Zeit solche Brachflächen in Waldgebieten und ist schwerlich wieder kleinzubekommen. Die jungen Baumsetzlinge müssen dann mühsam von den wuchernden Brombeeren freigeschnitten werden, damit sie Licht bekommen.

Ein Problem, so führte Matthias Berger aus, sie immer noch die Trockenheit. Erkennbar sei dies an den Bächen. Es würde zwar regnen, aber die Bäche führen nicht mehr Wasser. Seinen Bericht beschloss Berger mit dem Bild einer veritablen Ringelnatter, die er in der Größe hier in der Gegend noch nie sah.

900 Festmeter Schadholz

Bei den nüchternen betriebswirtschaftlichen Zahlen lag der geplante Holzeinschlag für 2022 bei 1762 Festmetern, am Ende lag dieser bei 1976 und somit 214 Festmeter über Plan. Rund 45 Prozent des Gesamteinschlags, etwa 900 Festmeter, waren Schadholz. Die planmäßige Nutzung gab Berger mit circa 55 Prozent an.

Die Kosten für die Holzaufarbeitung lagen mit rund 47 500 Euro um 10 880 Euro unter dem Planansatz. Das Regierungspräsidium Freiburg zahlte für die Aufarbeitung 13 371 Euro Förderung.

An einigen Stellen weniger Kosten

Bei den Kulturen und der Bestandspflege wurden insgesamt rund 2550 Euro weniger ausgegeben, bei der Erschließung lagen man mit 15776 Euro 1735 unter dem was eingeplant war. Es gab eine weitere Einsparung: Da eine Abfuhr auf trocken- und oder Nasslagerplätze nicht notwendig war, lag der Aufwand für den Waldschutz mit 3276 Euro zudem deutlich unter den veranschlagen 10 000 Euro.

Für das kommende Jahr sieht der Wirtschaftsplan für den Tuninger Forst Einnahmen in Höhe von fast 140 000 Euro vor, während die Ausgaben knapp bei 159 000 Euro liegen werden, was ein Minus von gut 19 000 Euro ergibt.