Der Gemeinderat hat eine kommunale Wärmeplanung auf den Weg gebracht. (Symbolbild) Foto: © Andrey Popov – stock.adobe.com

Um bis 2040 klimaneutral zu werden, soll eine kommunale Wärmeplanung erstellt werden.

Nachdem der Technik-Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung bereits darüber beraten hatte, landete das Thema nun auch im Gemeinderat auf der Tagesordnung.

Tobias Bacher von der Energieagentur für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg erklärte, wie so eine kommunale Wärmeplanung abläuft und warum die Stadt frühzeitig handeln sollte.

Während im Stromsektor der Ausbau erneuerbarer Energien voranschreite, hinke der Wärmesektor noch etwas hinterher, sagte Bacher. Der Anteil an erneuerbaren Energien liege hier lediglich bei 21 Prozent. Es bestehe also Handlungsbedarf.

Die kommunale Wärmeplanung sei ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität und diene als Orientierungshilfe für den Umbau der Wärmeversorgung in den kommenden Jahren. Und sie habe einen großen Vorteil: „Der Strauß an Möglichkeiten ist groß“, sagte Bacher.

Bürger-Workshops geplant

Der Vorgang sei technologieoffen, lokale Potenziale und Gegebenheiten würden dabei berücksichtigt. Beispiel: Ein Gebiet, in dem 2024 noch auf Nahwärme, Wärmepumpen und Hackschnitzel gesetzt wurde, könnte später mit grünem Wasserstoff versorgt werden, sobald die Technologie entsprechend fortgeschritten sei und das Gebiet am Gasnetz hänge.

Während des Planungsprozesses könnten sich Bürger in Workshops einbringen. Derzeit seien nur Städte mit mehr als 20 000 Einwohnern zu solch einer kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. Doch der Bund Plane derzeit, diese Pflicht auch auf kleinere Gemeinden auszuweiten, erklärte Bacher.

Nachfrage würde steigen

Für die Stadt Oberndorf würde das bedeuten, dass die Förderung des Landes in Höhe von 60 000 Euro wegfällt. Die Gesamtkosten für die Erstellung der Planung belaufen sich auf 75 000 Euro. Sollte die Wärmeplanung verpflichtend werden, würden aufgrund der hohen Nachfrage zudem die Kosten steigen, so Tobias Bacher.

Der Gemeinderat stimmte bei zwei Enthaltungen mehrheitlich für die Erstellung einer freiwilligen kommunalen Wärmeplanung. Die Finanzierung erfolgt in den kommenden beiden Haushaltsjahren.