Beim Neujahrsempfang im Schonacher Rathaus gibt es für die Gäste ein Glas Wein oder Bier. Foto: Claudius Eberl

Auch in diesem Jahr hatte der Gemeinderat traditionell zum gemeinsamen Start ins neue Jahr eingeladen. Bei diesem Anlass warf man einen Blick ins alte Jahr sowie auf neue Projekte. Eine Schweigeminute gab es für Birgit Mertz-Hahn.

Zum Neujahrsempfang hatte traditionell der Gemeinderat eingeladen. Die erste Bürgermeisterstellvertreterin Silke Burger begrüßte die Gäste im Sitzungssaal des Rathauses. Neben Bürgermeister Jörg Frey waren auch der evangelische Pfarrer Markus Ockert, Gemeinderatsmitglieder sowie Vertreter der Vereine, des Pfarrgemeinderats und der Schule gekommen.

Neues Konzept in 2024?

Immer noch, so Burger, seien es im Prinzip die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben Sinn geben. Obwohl doch alles anders geworden sei. Und das sei nicht nur Corona geschuldet. Das habe man wohl endgültig hinter sich gebracht, die Folgen seien aber immer noch spürbar. So bemerkte sie, dass auch heuer deutlich weniger Gäste zum Empfang gekommen waren als in den Jahren vor der Pandemie. Sie kündigte aufgrund dieser Tatsache an, dass man sich für nächstes Jahr etwas Neues überlegen werde.

Hier kann man feiern

Dank sprach sie den Rettungskräften aus, der Kirchen im Ort, den Verantwortlichen der Schule, vor allem aber den Vereinen, die eine hervorragende Jugendarbeit leisteten und mit ihren Veranstaltungen zeigen, dass man in Schonach Feste feiern könne. Allerdings höre sie vielerorts, dass der Nachwuchs fehle. Dank ging auch an den Bürgermeister. Durch den Gemeinderat und die Verwaltung, habe man ein zielführendes und verantwortungsvolles Miteinander. Einiges sei im Ort 2023 passiert. So fand man endlich eine neue Schulleiterin, konnte den neuen Skilift am Winterberg ebenso einweihen wie die Räumlichkeiten des Fördervereins Strohmanufactur im Haus Sperl. Einen Schwarzwaldpokal konnte man dank mehr als 400 Ehrenamtlichen Helfern durchführen. Auch die Sanierung des alten Schulhauses und die sehnlichst erwartete Ankunft eines neuen Hausarztes sprach Burger an.

Bürgermeisterstellvertreterin Silke Burger Foto: Claudius Eberl

Die Aufgaben bleiben

Die Aufgaben würden allerdings nicht weniger werden. So müsse man an die Sanierung von Sporthalle und Haus des Gastes denken, in Sachen betreutes Wohnen käme man aktuell nicht weiter. Große Feierlichkeiten stünden in diesem Jahr mit dem Jubiläum der Feuerwehr an, 2025 dann die 750-Jahr-Feier der Gemeinde. Burger sprach auch den Ukraine-Krieg und die sich mehrenden Flüchtlinge an, fragte sich, ob man Flüchtlingen Arbeit zumuten könne, was sie selbst bejahte. Sie stellte ein Auseinanderdriften der Gesellschaft fest, forderte einen Bürokratieabbau und dass sich Arbeit wieder lohnen müsse.

Pfarrer Markus Ockert Foto: Claudius Eberl

Ein großer Plan fehle

Insgesamt vermisse sie aus der großen Politik Plan und Vision für die Zukunft. Hinsichtlich der anstehenden Wahlen im Juni forderte sie die Bevölkerung auf, sich einzubringen, gar als Kandidat zur Verfügung zu stehen, auf jeden Fall aber das Recht der Wahl zu nutzen. Zum Abschluss bat Burger um eine Schweigeminute für Birgit Mertz-Hahn, die kürzlich unter tragischen Umständen verstorben war.

„Alles habe seine Zeit“, zitierte Pfarrer Markus Ockert aus der Bibel. Er forderte dazu auf, „inne zu halten, um nach zu denken.“ Manchmal habe man den Eindruck, dass dafür keine Zeit sei.

Zusammen für Demokratie

Bürgermeister Jörg Frey wünschte den Versammelten Friede, Zuversicht, innere Zufriedenheit und Mut. Die Gesellschaft brauche mehr den je klare Ziele und Vorgaben, man müsse zusammen für den Erhalt der leider nicht mehr so stabilen Demokratie einstehen. Um die Politikverdrossenheit zu bekämpfen, müsse eine klare, ehrliche und transparente Politik in Bund und Land her, meinte er.

Nach dem offiziellen Teil gab es für die Gäste ein kleines Geschenk, danach blieb man bei einem Glas Wein oder Bier noch einige Zeit für Gespräche.