Der Geflügelhof der Familie Huber in Mönchweiler: Monika (von links), Martin und Robert fühlen sich mit der Bodenhaltung, die der mobile Hühnerstall ihren Schützlingen ermöglicht, sichtlich wohl. Foto: Hettich-Marull

Der mobile Hühnerstallder Familie Huber in Mönchweiler ermöglicht einem Teil ihrer Tiere die Freilandhaltung – doch das erst seit Kurzem.

Mönchweiler - Neugierig nähern sich die Hühner dem Besucher – sie kennen sie schon, die Stimmen ihrer Kümmerer: Seit Anfang Mai dürfen 450 Legehennen des Geflügelhofs Huber ihren mobilen Hühnerstall verlassen und nach Herzenslust in der Wiese scharren und picken. Zwar sind die Hühner schon im Februar in ihr neues Heim eingezogen – bis Anfang des Monats galt jedoch noch strenge Stallpflicht. Der Grund: Die aufgetretenen Fälle von Gefügelpest in der Region. Jetzt freuen sich die Tiere über jede Menge frische Luft und Platz.

Fast drei Jahre Planung gingen mit der Inbetriebnahme zu Ende – drei anstrengende und mitunter auch frustrierende Jahre. "Das Genehmigungsverfahren in Verbindung mit den notwendigen Anträgen zur Förderung lief nicht richtig rund", erinnert sich Robert Huber ungern an das Prozedere. Immer wieder war man auf der Ziellinie – dann musste das Projekt wegen neuer bürokratischer Hürden wieder verschoben werden.

Tiere fühlen sich sichtlich wohl

Doch nun hat sich alles zum Guten gewendet, die Tiere fühlen sich in ihrem neuen Domizil sichtlich wohl. Hinter dem Anwesen der Familie Huber zeugt eine große Beton-Platte davon, wo der Stall im Winter installiert wird. "Wir können die Wiese im Winter mit unseren Fahrzeugen nicht befahren – deshalb muss der Stall dann näher an das Haus".

Verkauft werden die Eier der neuen Hühnerfamilie als Freilandeier – in konventioneller Haltung. Im großen Stall legen die anderen rund 3 000 Hühner ihre Eier "aus Bodenhaltung". "Eigentlich wollte ich gerne meinen ganzen Bestand auf Freilandhaltung umstellen", erklärt Robert Huber. Da sich aber die Flächen im Wasserschutzgebiet befinden, erhielt er dazu keine Genehmigung. "Das wäre zuviel Koteintrag in den Wiesen gewesen". Die neuen Bewohner des mobilen Hühnerstalls sind extra gekauft worden. "Hühner, die den anderen Stall gewöhnt sind, hätten wir nicht in die neue Umgebung umsiedeln können", weiß Huber. Die hätten dann ihre Eier überall abgelegt und nicht nur in den vorgesehenen Nestern.

Auf dem Markt waren immer wieder Freilandeier nachgefragt worden. "Die sind nämlich dort Mangelware. Entweder gibt es Bodenhaltung oder Bio", berichtet Huber. Der neue Stall ist jedoch Schnäppchen. Rund 90 000 Euro hat die Familie Huber investiert – dafür ist der Stall auch professionell ausgestattet. Mit Strom über eine Solaranlage wird alles betrieben, was die Arbeit einfacher macht. Fütterung, Wasserpumpe, Kotband, Eiersammelband und die Eingangsklappen am Stall – alles wird vollautomatisch gesteuert. Eine Silo Füllung mit Futter reicht rund neun Tage – der Wassertank wird je nach Witterungslage beansprucht.

Verkauft werden die Freilandeier – neben den Verkaufsstellen im Hofladen an der Königsfelder Straße und auf den Märkten in Villingen, Schwenningen, Mühlhausen, Königsfeld und Donaueschingen – auch im Löwenmarkt in Mönchweiler.

Familienbetrieb

Den Geflügelhof der Familie Huber gibt es schon lange in der Gemeinde. 1954 kaufte Großvater Simon Hildbrand am Standort des heutigen Hofladens das landwirtschaftliche Anwesen. 2006 hat Robert Huber den Betrieb übernommen und in den folgenden zwei Jahren auf Bodenhaltung umgestellt.

Seit drei Jahren ist Sohn Martin Huber – nach dreijähriger Ausbildungszeit – wieder auf den Hof seines Vaters zurückgekehrt. Monika Huber ist zweimal in der Woche für die Produktion von Nudeln zuständig. Außerdem zählen noch rund 80 Schweine, 10 Hektar Ackerland, 22 Hektar Grünland und 30 Hektar Wald zum landwirtschaftlichen Anwesen der Familie – die Arbeit geht ihnen nicht aus. Neben den Lebensmitteln handeln Hubers auch mit Brennholz aus dem eigenen Waldbestand.