Helmut Banholzer Foto: Herzog

Der ehemalige Stadtrat, Schulrektor und vielseitig ehrenamtlich engagierte Helmut Banholzer feiert heute, Sonntag, 25. Juni, seinen 80. Geburtstag.

Ihm gratulieren die Kinder Karin und Andreas sowie drei Enkel. Groß gefeiert wird im Hause Banholzer im Sulgener Ulmenweg aber erst am 24. Juli, wenn auch seine Frau Anita das 80. Lebensjahr vollendet.

Kennengelernt hatte er sie 1966 in seinem Geburtsort Untermettingen, einem Teilort der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf. Dort hatte sie ihre erste Lehrerstelle angetreten und suchte für eine Volkstanzveranstaltung einen Partner. Weil er gerade als Junglehrer in Herdwangen Ferien hatte und seinem Heimatort einen Besuch abstattete, sagte er nicht „Nein“. Daraus wurde vier Jahre später gar ein „Ja“, als Helmut Banholzer seiner Anita in Emmingen-Liptingen, wo es ihn inzwischen als Pädagoge hingezogen hatte, heiratete.

Ab 1978 Rektor in Sulgen

1978 wechselte der Jubilar an die Grund- und Hauptschule Sulgen und löste Franz Fehrenbacher als Rektor ab. Zwei Jahre später baute das Paar ein Haus im Ulmenweg, wo sie heute noch wohnen. 1980 kandidierte Helmut Banholzer für den Schramberger Gemeinderat auf der Liste der CDU, schaffte jedoch (noch) nicht den Sprung ins Stadtparlament. Vier Jahre später rückte er als Ersatzkandidat für den ausscheidenden Franz Fehrenbacher nach. Daraus wurden bis zum Austritt 2014 drei Jahrzehnte, in denen er bei folgenden Gemeinderatswahlen viermal in Folge Stimmenkönig wurde („Das ist eine Ansage“) und 17 Jahre den Fraktionsvorsitz der Unionspartei innehatte.

Stadtrat, Fraktionsvorsitzender und OB-Stellvertreter

Hinzu kommen 20 Jahre ehrenamtlicher erster Oberbürgermeister-Stellvertreter und 2011, als Oberbürgermeister Herbert O. Zinell als Staatssekretär ins Innenministerium des Landtags wechselte, leitete Banholzer in dieser Funktion die Stadtgeschäfte für sechs Monate, bis Thomas Herzog zum neuen Stadtoberhaupt gewählt wurde.

Als Meilensteine während der Gemeinderatszeit bezeichnet Banholzer die Tunneleinweihung, Nord-Umfahrung, Schulsanierung Sulgen, Dauerthema Bauplätze, emotionale Einführung des Müll-Otto, Hallenbad Sulgen, Krankenhausschließung und Wahl-Niederlage der CDU bei der OB-Wahl 1990 gegen einen SPD-Kandidaten.

In der Junglehrerausbildung tätig

Gleichzeitig war der jetzt 80-Jährige 30 Jahre lang im Personalrat im staatlichen Schulamt und in der Junglehrerausbildung tätig. Zwischen 1982 und 1992 kommen zehn Jahre Kirchengemeinderat St. Laurentius Sulgen hinzu und für zwölf Jahre war er Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Schramberg.

Als Helmut Banholzer mit dem Ende der Gemeinderatsfunktion liebäugelte, rückte die Museumsgesichte in sein Blickfeld. Von Zinell wurde er für das geplante Auto- und Uhrenmuseum „Erfinderzeiten“ als Projektleiter angeworben mit der Folge, dass Banholzer auch den Vorsitz des neu gegründeten Fördervereins 2010 übernahm und bis heute leitet. Angesprochen auf die zahlreichen Ehrenämter verrät der Jubilar: „Manchmal fragte ich mich hinterher schon, wie ich all das mit Beruf und Familie hinbekommen habe. Ich hatte natürlich eine Frau, die mir den Rücken frei hielt. So lange die Freude in diesen Funktionen überwogen hat, machte ich weiter. Mein Ziel war immer, etwas zu bewegen, damit es vorwärts geht“, bekräftigt der Jubilar und fügt kritisch an: „Sorge bereitet mir, dass Vereine und Organisationen sich immer schwerer tun, Personen fürs Ehrenamt zu finden. Da geht der Gesellschaft etwas Wichtiges verloren“.

Zeit für die Enkel

Er habe durchaus auch mal „Nein“ gesagt. So habe er sich standhaft dagegen gewehrt, Kreistagsmitglied zu werden. „Ich wollte in Schramberg bleiben“, nennt Banholzer als Hauptgrund. Langweilig werde es ihm als Pensionär nicht. Er wandere regelmäßig, fahre Ski alpin, kümmere sich um den Garten und nehme sich Zeit für die Enkel. Denen schaue er beim Fußballspielen auf dem Spielfeld zu. Er habe das große Glück, in diesem Alter körperlich und geistig noch sehr fit zu sein und das Leben genießen zu können, zeigt sich der Achtziger dankbar.