Die Obstausstellung findet das Interesse der Besucher. Foto: Breisinger

Die zehnte und letzte Ausstellungsperiode im Treffpunkt Baden-Württemberg auf der Balinger Gartenschau ist seit Mittwoch eingeläutet.

Mit der Ausstellung der Architektenkammer Baden-Württemberg „Beispielhaftes Bauen Zollernalbkreis 2015 - 2023“ und der Ausstellung des Landesverbands für Obstbau, Garten und Landschaft Baden Württemberg (LOGL) und des Kreisverbands für Obstbau, Garten und Landschaft Zollernalb (KV) „Vielfältige Kulturlandschaft - Natur und Kultur geben sich die Hand“, bei der es am Donnerstagnachmittag eine kleine Vernissage unter musikalischer Umrahmung von Sängerin und Violinistin Ying Schütze-Hoang gab, endet die Ausstellungsreihe bei der Balinger Gartenschau.

Experten geben Einblicke

Die Besucher dieser Ausstellung bekommen sowohl Tafelobst wie auch Apfel- und Birnensorten für die Verwertung zu sehen. Informationen über Herkunft, Kreuzung, Genussreife, Verwertung und Besonderheiten können abgerufen werden. Während der Öffnungszeiten stehen die Experten von LOGL und des KV für Fragen zur Verfügung und geben praktische Tipps.

Zudem werden die unterschiedlichen regionalen Streuobstsorten auf Schautafeln näher vorgestellt, Herkunft, Verwendungsmöglichkeiten, Informationen zur Frucht und zur Genussreife und zum Baum, sowie allgemeine Informationen wie Blüte- und Reifezeit oder zu Fruchtform und Fruchtfleisch werden nähergebracht.

Weinapfel ist die Sorte des Jahres

Streuobstsorte des Jahres 2023 wurde der „Börtlinger Weinapfel“, der ursprünglich aus dem Landkreis Göppingen stammt und dessen saftiges, grünlich-weiße Fruchtfleisch einen süßen Geschmack besitzt, das durch eine leichte Säure durchzogen wird, so dass er sich hervorragend zur Herstellung von Wein, Säften und Schaumweinen eignet.

Apfel ist nicht gleich Apfel

Laut der Präsidentin von LOGL Sigrid Erhardt sind Äpfel nicht gleich Äpfel und Birnen nicht gleich Birnen, denn es gebe eine große Fülle an unterschiedlichen Farben, Formen und Düften. „Der Klimawandel und seine Auswirkungen befinden sich in aller Munde und dieser begünstigt bestimmte Krankheiten. Jetzt gilt es für uns Obstbauern zu überlegen, welche Sorten mit dieser Veränderung am Besten klar kommen und das sind oftmals die älteren“, erörterte Erhardt, die auch an die mit der Lebenshilfe Zollernalb aufgebauten integrativen Gärten in den Schwefelbadgärten erinnerte. „Durch das Anheben auf Hochbeetniveau und Anpflanzungen in Kübeln können auch Menschen mit Handicap beziehungsweise im Rollstuhl gärtnerische Tätigkeiten aufnehmen“ so Erhardt.

Bereicherung für die Gartenschau

Balingens Bürgermeister Ermilio Verrengia bezeichnete den Treffpunkt Baden-Württemberg als „Bereicherung für die Gartenschau“, der Duft des Obstes würde den Appetit anregen und Äpfeln und Birnen seien etwas Wunderbares, zudem gesund und würden nach einem englischen Sprichwort dafür sorgen, dass der Arzt nicht aufgesucht werden müsse . „Mittlerweile heißt es nicht mehr „An apple a day keeps the doctor away“ sondern „two apples keep the doctor away““, meinte Verrengia.

Ein Fest für alle Sinne

„Diese Ausstellung ist ein Fest für alle Sinne, es ist faszinierend wie viele unterschiedliche Apfel- und Birnensorten es gibt und wie viel Mühe, Engagement und Einsatz nötig sind, um diese anzubauen“, zeigte sich die Leiterin des Treffpunkts Baden-Württemberg, Sabine Schanz-Kollmar, fasziniert von der finalen Ausstellung.

Neben Standort, Klima, Düngung und Schnitt habe laut dem Landesgeschäftsführer von LOGL, Rolf Heinzelmann, auch die richtige Sortenwahl einen entscheidenden Erfolg auf den Erfolg des Hobbyobstbauers. An die Obstgehölze werden seiner Meinung nach hohe Anforderungen in Geschmack, Aussehen, Haltbarkeit, Krankheitsresistenz und vieles mehr gestellt. Alle Sorten seien allerdings zur Erhaltung der genetischen Vielfalt und als kulturelles Erbe wertvoll.