Fußballlegende Franz Beckenbauer ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Foto: IMAGO/Sven Simon/IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Der Fußball-Kaiser ist tot. Franz Beckenbauer starb im Alter von 78 Jahren. Was bleibt, sind Erinnerungen an seine Sprüche. Eine Auswahl.

Am Sonntag ist die Fußball-Legende Franz Beckenbauer gestorben. Er wurde 78 Jahre alt. Zu Lebzeiten war Beckenbauer nie um einen flotten Spruch verlegen. Einige seiner Aussagen sind unter Fußballfans legendär. Hier eine Auswahl.

“Der Rehhagel ist ein erstklassiger Trainer - zumindest in der 2. Liga.“ (Über den ehemaligen Bayern-Trainer Otto Rehhagel)

„Ja mei, der Dante. Der braucht den Ball nur zu stoppen. Als Brasilianer. Wenn das jetzt ein Isländer wäre, oder wenn er vom Nordpol kommt, dann würde ich sagen, gut, der hat seine Skistiefel noch an. Aber so: fürchterlich.“

„Ich lass ihn hinten raus.“ (Auf die Frage, wie er als Trainer mit Druck umgehe)

„Es wird sich doch noch ein Terrorist finden, der das Olympiastadion wegsprengt.“ (Während der Diskussion um ein neues Stadion in München)

„Du, Rodolfo, lass es gut sein, ich bin von der anderen Fakultät.“ (Zu Avancen des homosexuellen Ballett-Stars Rudolf Nurejew)

„Wenn du die Meisterschale überreicht bekommst, dann bist du Meister.“

„Mir geht das Fußballgeschäft oft auf die Nerven. Ich denke an Konfuzius, der gesagt hat: Fasse die Sorgen des Tages zusammen auf eine halbe Stunde, und in dieser Zeit mache ein Schläfchen.“

„Ich freue mich auf das morgige Spiel, weil die Engländer nicht verteidigen können und die Portugiesen sowieso nicht.“ (vor dem EM-Viertelfinale 2004)

„Ich habe gelesen, dass Uli Hoeneß das Amt des Aufsichtsratschefs aktiver ausüben will als ich. Da wird der Vorstand künftig nicht zu beneiden sein.“

„Wenn du die Meisterschale überreicht bekommst, dann bist du Meister.“

„Ich würde mich als Gelegenheitsarbeiter bezeichnen.“ (Auf die Frage nach seiner genauen Berufsbezeichnung)

„Wissen Sie, wer mir am meisten Leid tat? Der Ball.“

„Geht’s raus und spielt’s Fußball.“ (Taktische Anweisung vor dem WM-Finale 1990)

„Zum Trainer würde ich nicht taugen.“ (Beckenbauer 1982)

„In einem Jahr hab ich mal 15 Monate durchgespielt.“

„Ja gut, es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage.“

„Das ist eine andere Sportart, die wir spielen. Das ist nicht Fußball, das ist Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft, Altherrenfußball. Tut mir leid, wenn ich das so sagen muss. Wenn einer Nachhilfeunterricht braucht, dann werde ich ihm noch etwas ganz anderes sagen. Ich stehe auch heute noch und die nächsten Tage zur Verfügung.“ (Aus der Bankettrede nach einem 0:3 in der Zwischenrunde Champions League 2001 bei Olympique Lyon)

„Damals hat die halbe Nation hinter dem Fernseher gestanden.“ (über das WM-Finale 1990 in Italien)

„Lothar und ich hatten auch Meinungsverschiedenheiten. Ich hab mich immer durchgesetzt. Gott sei Dank, die Erfolge sprechen für sich.“ (über Lothar Matthäus)

„Ja gut, es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage.“

„Die Schweden sind keine Holländer, das hat man ganz genau gesehen.“ (Nach einem DFB-Länderspiel gegen Schweden)

„Da ist man ein bisschen stolz, weil man auch etwas dazu beigetragen hat. Als Spieler, als Trainer, als Präsident und was weiß ich nicht noch was.“ (Über die Entwicklung des FC Bayern)

„Das war wie Obergiesing gegen Untergiesing.“

„So groß ist das Verbrechen nun auch nicht. Der Liebe Gott freut sich über jedes Kind.“ (Über sein zunächst uneheliches Kind)

„Ich hab mal einen Stammbaum machen lassen: Die Wurzeln der Beckenbauers liegen in Franken. Das waren lustige Familien, alles uneheliche Kinder. Wir sind dabei geblieben.“

„Das ist der Kunst der Ärzte zu verdanken. Zu meiner Zeit wäre wohl noch eine Amputation nötig gewesen.“ (Über die schnelle Genesung von Jens Jeremies und Giovane Elber vor einem Champions-League-Halbfinalspiel gegen Real Madrid)

„Ich bedauere, dass diese attraktive Mannschaft nicht in der Champions League ist. Na gut, man hat diesen Weg ja selbst gewählt.“ (2007 über die UEFA-Cup-Teilnahme des FC Bayern)

„Das war wie Obergiesing gegen Untergiesing.“ (Zu einem Derby zwischen dem FC Bayern und dem TSV 1860)

„Ja gut, am Ergebnis wird sich nicht mehr viel ändern, es sei denn, es schießt einer ein Tor.“

„Diese Mannschaft wird auf Jahre hinaus nicht zu schlagen sein.“

„Er bläst zwar wie ein Blasengel, aber das ist normal.“ (über den ehemaligen Bayern-Kapitän Stefan Effenberg)

„Stell dir vor, der zieht wirklich mal richtige Fußballschuhe an.“ (über Franck Ribery, als dieser rosarote Fußballschuhe trug)

„Es gab eine ganze Reihe von Spielen, die hätten nicht im Stadion stattfinden sollen, sondern auf dem Sandplatz nebenan.“ (Über das Niveau der WM in Frankreich im Jahr 1998)

Der „Kaiser“ hatte immer einen flotten Spruch Foto: www.imago-images.de/IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

„Es tut mir leid für den Rest der Welt, aber diese Mannschaft wird auf Jahre hinaus nicht zu schlagen sein.“ (Nach dem WM-Finale 1990 gegen Argentinien in Rom)

„Die haben unter den freiwilligen Helfern so viele hübsche Mädchen ausgesucht, dass ich in den Stadien ein paar Mal hintereinander rein- und rausgegangen bin.“ (Zur WM 2006)

„Für Tennis bin ich zu alt, ich mache jetzt was anderes. Da habe ich meinen eigenen Ball, den schlage ich irgendwohin, dann gehe ich ihm nach, und wenn ich ihn finde, schlage ich ihn wieder weg.“ (Beckenbauer über Golf)

„Erfolg ist ein scheues Reh.“

„Das Einzige, was sich in der ersten Hälfte bewegt hat, war der Wind.“

„Aus dem Mund eines Torhüters ist selten ein vernünftiger Satz gekommen.“

„Van Gaal ist ein Fachmann, ein Lehrer, ein Fußballlehrer, also ganz anders, genau das Gegenteil von Jürgen Klinsmann.“

„Johan war der bessere Spieler, aber ich bin Weltmeister.“ (Über Johan Cruyff)

„Ich bin ja gelernter Versicherungskaufmann, stellen Sie sich mal vor, ich wäre heute noch jeden Tag in der Versicherung - gut, die Allianz wäre dann mit Abstand das größte Unternehmen der Welt.“

„Ich möchte einmal wissen, in welcher Kommission ich nicht bin. Ich glaube, da habe ich nicht aufgepasst.“

„Erfolg ist ein scheues Reh. Der Wind muss stimmen, die Witterung, die Sterne und der Mond.“

„Ich mache ja nur deshalb seit 33 Jahren Fußball, weil ich nichts anderes kann. Wenn ich zum Beispiel einen Schopenhauer lese - ich verstehe ihn nicht.“

„Fußball ist und bleibt ein Spiel, und das wird von den meisten oft übersehen.“

„Fußball sei eine Droge, hört man immer wieder. Ich sage: Fußball ist eine Passion, eine Leidenschaft. Ich bin nicht abhängig vom Fußball. Aber: Ich liebe den Fußball.“

„Ich habe gerade ‚Sofies Welt’ gelesen, diesen dicken philosophischen Schinken. Sokrates, Aristoteles, Platon und diese Leute haben sich vor 2000 Jahren Gedanken gemacht, da sind wir noch auf den Bäumen gesessen und haben uns vor den Wildschweinen gefürchtet. Seither haben sich nur ganz wenige weiterentwickelt.“

„Wenn du freundlich bist, kostet dich das nix. Ich habe keine Feinde, weil ich allen Menschen erst mal positiv begegne.“

„Ich habe noch nie eine große Rede gehalten. Ich habe immer nur gesagt, was mir gerade eingefallen ist.“