Chris Wolfer steigt am höchsten und nickt zum 2:1 für den VfL Nagold ein. Foto: Kraushaar

Verbandsliga: Nagolder können mit 20 Punkten entspannt überwintern. Tim Kübel wieder ein Thema.

Der VfL Nagold überwintert in der Verbandsliga mit 20 Punkten auf dem elften Tabellenplatz. Damit sind die Nagolder der zweitbeste Aufsteiger.

Nach noch einmal 95 richtig intensiven Minuten gegen den VfL Sindelfingen kann der VfL Nagold nun entspannt in die Winterpause gehen. "20 Punkte sind okay", sagte Trainer Armin Redzepagic, dem die Anspannung des emotionalen 4:3-Siegs ins Gesicht geschrieben stand. Angesichts der personellen Umstände sind es vielleicht sogar mehr Punkte, als man erwartet hatte. Zieht man jedoch die Spiele heran, in denen der VfL unnötigerweise unentschieden gespielt hat, könnten es immer noch ein paar mehr sein.

Auch Rebmann verletzt

Nun freuen sich die Nagolder erst einmal auf die Winterpause. Am Donnerstagabend hat sich die Verletzungsliste nämlich noch einmal verlängert. Kapitän Matthias Rebmann war im Training umgeknickt. Es besteht der Verdacht auf eine Syndesmoseband-Verletzung. Die genaue Diagnose steht noch aus. Im schlimmsten Fall würde auch er für die restliche Runde ausfallen. Ein weiterer Rückschlag, der sich zu Raphael Schaschko, Valentin Asch, Pascal Reinhardt, Lysander Skoda, Pascal Seil und Burak Tastan gesellt. "Ich bin froh, dass Pause ist. Jetzt können sich unsere Verletzten erholen", sagt Redzepagic. Er erwartet zum Trainingsauftakt im Januar zumindest Skoda, Asch, der zuletzt große Fortschritte gemacht hat, Seil und Tastan zurück.

Tim Kübel schaut zu

Da jedoch mindestens Pascal Reinhardt und Raphael Schaschko (beide Kreuzbandriss) noch eine ganze Weile ausfallen, gibt es beim VfL auch einige Planspiele. Es ist gut möglich, dass die Mannschaft im Winter verstärkt wird. Tim Kübel war am Samstag schon einmal unter den Zuschauern. Seine Saison bei Toronto FC ist beendet und er ist aus Kanada zurück. Er hat in den vergangenen Wochen auch schon einige Mal beim VfL mittrainiert. Nun bemühen sich die Nagolder darum, ihn für ein Engagement in der Rückrunde zu gewinnen. Bereits vor zwei Jahren stand er während seiner Zeit in Deutschland in einigen Spielen für den VfL auf dem Platz.

Komfortabler Vorsprung

Dabei lief es zuletzt sogar richtig gut. Acht Punkte haben die Nagolder aus den letzten vier Heimspielen geholt. Die Zuschauer bekamen intensive Spiele und 19 Treffer geboten. Zehn davon für die Nagolder. Der Dank dafür ist Rang elf. Der VfL überwintert nach dem FC Heiningen (Platz 7, 22 Punkte) mit 20 Punkten und 22:24 Toren als zweitbester Aufsteiger. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang beträgt fünf Zähler. Auf dem steht der FC Wangen vor dem FC Albstadt, dem FV Löchgau und dem SV Breuningsweiler. Der VfB Neckarrems ist durch die 1:2-Heimniederlage gegen die SKV Rutesheim auf den Relegationsplatz zurückgefallen.

Bürkle hat einen Lauf

Auch in Sachen Torschützen hat sich beim VfL Nagold in den vergangenen Wochen einiges getan. Vor allem in Sachen Selbstvertrauen, was an der Leistung von Luka Kravoscanec, traf gegen die SKV Rutesheim, und Elias Bürkle deutlich wird. Mitten in die Aufregung der Sindelfinger hinein die Ruhe bewahren und so einen Schuss zum 3:3 loszulassen, verdient Respekt. Bürkle hat nun in vier aufeinanderfolgenden Spielen getroffen. Zudem hatte er gegen Sindelfingen bereits im ersten Durchgang einen Treffer auf dem Fuß, scheiterte mit einem Heber jedoch.

Wolfers Belohnung

Noch mehr dürfte sich Chris Wolfer über sein zweites Saisontor gefreut haben. Armin Redzepagic hatte unbeirrt am 19-Jährigen festgehalten. Wolfer leistete erneut ein riesiges Laufpensum, war aggressiv in den Zweikämpfen und hat die Rolle des Abfangjägers an der Mittellinie voll angenommen. Unter dem Strich ist er enorm wertvoll für die Mannschaft, nicht nur wegen seines Treffers. Genauso wertvoll war der 1:1-Ausgleichstreffer von Berk Özhan, der den Sindelfingern in ihrer Drangphase den Wind aus den Segeln genommen hatte. Darüber hinaus glänzte Dominik Pedro mit zwei Torvorlagen.

Regulärer Strafstoß

Die Hälfte des Elfmetertors von Luka Silic geht auf seine Kappe. Er ließ in der 83. Minute Frederick Mohr aussteigen und zog ab. Mit seinem Schuss verleitete er Roberto Klug zu einem Handspiel. "Ein Reflex, aber bei der aktuellen Regelauslegung war es Handspiel", gab Co-Trainer Elvir Adrovic zu. Er haderte vor allem mit der Schlussphase. "Das braucht niemand", sagte er zu den drei Platzverweisen in den letzten zehn Minuten der Partie. Die Sindelfinger müssen nun gegen den VfB Neckarrems auf Klug verzichten.

Zwei Sperren

Bei den Nagoldern fehlen gegen den SV Breuningsweiler Luka Kravoscanec und Bubacarr Sanyang gesperrt.