Den ersten Heimsieg der Saison unter Dach und Fach gebracht haben Nils Schuon und die TSG Balingen gegen Koblenz. Foto: Kara

Regionalliga: Kicker von der Eyach sind sich einig: Sieg gegen Rot-Weiß Koblenz ist wichtig für Moral. 

Mit dem 1:0-Erfolg im letzten Vorrundenspiel in der Regionalliga Südwest gegen den TuS Rot-Weiß Koblenz haben die Fußballer der TSG Balingen eine lange Negativserie endlich ad acta gelegt.

Denn auf den Tag genau acht Monate lang hatte es gedauert, ehe die Eyachstädter wieder einen Sieg in der Balinger Bizerba-Arena bejubeln durften. Dabei war doch die TSG in der Vorsaison eine Macht vor heimischer Kulisse gewesen und hatte mit 33 der insgesamt 41 Zähler Zuhause den Grundstein für den vorzeitigen Klassenerhalt.

Vom erneuten Ligaverbleib ist Balingen als Tabellenvorletzter mit elf Punkten und neun Zählern Rückstand auf den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz noch weit entfernt.

Aber der Erfolg gegen Koblenz war der erste Schritt in die richtige Richtung – und auch Balsam für die Psyche der Balinger Spieler.

So war die Erleichterung bei den TSG-Akteuren nach dem Abpfiff sichtbar und auch spürbar. "Das war extrem wichtig für die Köpfe – der erste Heimsieg nach über einem halben Jahr", sagt Carlos Konz, der mit seinem Kopfball zum 1:0 an die Unterkante der Latte nach 51 Minuten für den lang ersehnten Dreier gesorgt hatte. "Das könnte der Moment sein, in dem der Knoten geplatzt ist."

Zwar hatten die 740 Zuschauer keine hochklassige Partie gesehen – das war aber auch nicht zu erwarten gewesen, wenn der Tabellenvorletzte auf das Schlusslicht trifft. "In der aktuellen Situation war klar, dass es kein Leckerbissen werden würde", resümierte der Balinger Cheftrainer nach der Begegnung, "Aber über 90 Minuten gesehen war es ein verdienter Sieg. Denn wir waren die aktivere Mannschaften, hatten mehr vom Spiel und vor allem in der zweiten Halbzeit mehr Torchancen."

Fürwahr; denn bereits unmittelbar vor dem Führungstreffer von Konz hätte es 1:0 stehen müssen. Tobias Dierberger war auf der linken Seite schon freigespielt worden, überlief seinen Gegenspieler und überwand den heraus geeilten Koblenzer Torhüter Hrovje Vincek mit einem Heber. Der Ball trudelte Richtung Tor, wurde aber noch von Thilo Kraemer von der Linie gekratzt. "Ich habe den Ball ganz klar hinter der Linie gesehen", sagt Dierberger. "Aber da gleich in der nächsten Aktion das 1:0 gefallen ist, war es okay. Insgesamt gesehen war es ein hochverdienter Sieg, denn wir haben das ganze Spiel gemacht. Auch wenn sich ein 1:0 knapp anhört, war es ganz wichtig für die Moral. Denn am kommenden Wochenende geht es gegen den FSV Frankfurt; das ist wieder ein direkter Konkurrent um den Klassenerhalt. Da müssen wir erneut punkten."

So sieht es auch der Balinger Kapitän Nils Schuon. "Wir sind einfach froh, dass wir die drei Punkte geholt haben – wenn es auch ein dreckiges 1:0 war. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft und hatten alles im Griff; deshalb ist es auch verdient", sagt der 28-Jährige und fügt an: "Diese drei Punkte haben wir gebraucht, und jetzt wollen wir gegen den FSV Frankfurt natürlich nachlegen. Wenn wir dann wieder drei Punkte holen, sieht es schon ganz anders aus. Auf diesem Platz ist vor allem eine gute kämpferische Einstellung gefragt; jeder muss für den anderen da sein. Wichtig war auch, dass wir zu Null gespielt haben; das erste Mal in dieser Saison. Das gilt es gegen Frankfurt am nächsten Samstag zu wiederholen."

Das Heimspiel gegen den FSV Frankfurt gibt es bei uns im Liveticker

Bei aller Freude gab es aber auch zwei Wermutstropfen: Zum einen verletzte sich Stürmer Alexej Storm; er zog sich eine Bänderverletzung am Sprunggelenk zu und wird am Samstag ebenso fehlen wie Lukas Foelsch, der gegen Koblenz in der Nachspielzeit seine fünfte gelbe Karte sah.

Aber mit dem 1:0 gegen Koblenz haben die Eyachstädter den "gordischen Heimknoten" durchschlagen und den ersten Schritt gemacht; nun gilt es den zweiten zu gehen.