Einen herben Rückschlag im Abstiegskampf mussten Spielertrainer Lukas Foelsch und seine Kollegen von der TSG Balingen mit der Heimpleite gegen den FSV Mainz II hinnehmen. Foto: Kara

Regionalliga: Der FSV Mainz II bestraft beim 5:1-Sieg die Balinger Fehler gnadenlos. 

Das war nix: Die Kicker der TSG Balingen haben am Freitagabend den Start in die Rest-Rückrunde mit der 1:5-Heimniederlage gegen den FSV Mainz II in den Sand gesetzt.

Der 21. Februar 2020 wird als trauriger Tag in die Vereinsgeschichte der TSG Balingen eingehen. Am Freitagnachmittag weilten die Kicker bei der Trauerfeier für ihren langjährigen Co-Trainer Herbert Harsch, der zu Beginn der Woche überraschend im Alter von nur 60 Jahren gestorben war. Am Abend gab es dann mit der klaren Niederlage gegen Mainz einen weiteren Tiefschlag im Kampf um den Klassenerhalt. So hatten sich die beiden Balinger Trainer Martin Braun und Lukas Foelsch, die die Mannschaft zu Beginn des Jahres übernommen hatten, ihr Pflichtspiel-Debüt sicherlich nicht vorgestellt.

"Das war kein guter Tag für uns", sagt der spielende Coach Lukas Foelsch, der zusammen mit Martin Braun, die Partie gegen die U23 des Bundesligisten tags darauf per Video analysiert hatt. "Wir haben dem Gegner zu viele Fehler angeboten, die Mainz dann eiskalt bestraft hat. Es waren vielleicht nur Kleinigkeiten, die aber eine Mannschaft mit der Qualität des FSV gnadenlos für sich nutzt. Die ersten beiden Gegentore müssen wir auf die eigene Kappe nehmen", weiß der 32-Jährige.

Fürwahr, gingen doch dem 1:0 von Simon Brandstetter (7.) und dem 2:0 von Thomas Rekdal (48.) zwei Balinger Ballverluste im Mittelfeld voraus – und das auch noch zu jeweils ungünstigen Zeitpunkten. "Mitte der ersten Halbzeit waren wir besser im Spiel und hatten auch unsere Chancen; wir haben es aber nicht geschafft, aus den Mainzer Fehlern Kapital zu schlagen", sagt Foelsch. Und zu Beginn der zweiten Hälfte folgte mit dem zweiten Treffer der Gäste der nächste Rückschlag. "Dennoch haben wir es weiter probiert; aber zum Einen ist uns nach einem Foul an Marc Pettenkofer ein Elfmeter verweigert worden, zum Anderen hat Tobias Dierberger den Anschlusstreffer verpasst. Mainz hat dagegen seine Möglichkeiten genutzt und uns bestraft. Daran müssen wir arbeiten, dass wir dem Gegner nicht so viele Fehler anbieten."

Dabei waren die Rheinhessen mit ihrem Trainer Bartosch Gaul durchaus mit Respekt nach Balingen gefahren. "Es gibt angenehmere Aufgaben, als direkt zum Start bei einem Gegner zu spielen, der im Abstiegskampf steht", resümierte der FSV-Trainer in der Pressekonferenz. "Wir wussten, dass Balingen mit Leidenschaft verteidigen wird, das hat die Mannschaft schon immer ausgezeichnet. Es war klar, dass es eine zähe Angelegenheit hätte werden können; aber meine Jungs haben es sehr gut gemacht. Wir haben variabel über die Flügel agiert, sind so gut hinter die Balinger Ketten gekommen und haben uns einige gute Möglichkeiten heraus gespielt. Dabei hat uns natürlich auch die frühe Führung in die Karten gespielt", blickt Gaul zurück. "In der zweiten Hälfte hatten wir das Spielglück durch das frühe 2:0 auf unserer Seite", gesteht der 32-Jährige ein. "Dadurch hatten wir mehr Ruhe im Spiel und die entsprechenden Räume."

Diese nutzte der FSV zu weiteren Treffern von Jonathan Burkhardt (63.) und Wähling (70.), ehe der eingewechselte Kaan Akkaya mit einer feinen Einzelleistung auf 1:4 (82.) verkürzte. Doch im Gegenzug stellte Brandstetter mit dem 5:1 den Endstand her.

TSG-Trainer Braun: "Das Ergebnis ist sehr enttäuschend, aber wir müssen nun die kommende Woche nutzen, um besser zu werden." Das wird auch vonnöten sein, denn bereits am Freitagabend um 19 Uhr gastiert die TSG bei Tabellenführer 1. FC Saarbrücken. Die Partie wurde vorverlegt, da die Saarländer vier Tage später im DFB-Pokal gegen Fortuna Düsseldorf ran müssen.

"Nun wartet ein noch schwererer Gegner. Aber in Saarbrücken haben wir nichts zu verlieren und können befreit aufspielen. Allerdings müssen wir defensiv stabiler stehen und eine bessere Leistung bringen, und dann sehen wir, was dabei heraus kommen wird", sagt Foelsch.