Allzu üppig dürfte die Bank beim Spiel gegen die Reutlinger wohl nicht besetzt sei. VfL-Trainer Armin Redzepagic sieht der großen Aufgabe dennoch mit Vorfreude entgegen. Foto: Kraushaar

WFV-Pokal: Redzepagic-Elf trifft am Mittwoch in der 3. Runde auf namhaften Gegner. Anpfiff ist um 17.15 Uhr.

VfL Nagold – SSV Reutlingen (Mittwoch, 17.15 Uhr). "Wenn wir in Bestbesetzung antreten könnten, wäre ein Erfolg eine handfeste Überraschung, in der aktuellen personellen Situation jedoch wäre er schon ein Wunder."

Armin Redezepagic, Trainer des VfL Nagold, hat sich beim VfL Nagold den Blick für das Machbare bewahrt. Der SSV Reutlingen ist verglichen mit den Gegner, mit denen es seine Mannschaft in der Landesliga zu tun hat, ein ganz anderes Kaliber.

Dennoch verspricht er den Fans, die am heutigen Mittwochabend ins Reinhold-Fleckenstein-Stadion pilgern werden, ein interessantes Spiel. "Ich haben gegen meinen Trainerkollegen Maik Schütt (drei Spiele – drei Siege) noch nie verloren." Dass diese Serie, darf zumindest angezweifelt werden.

"Wir wissen, wie man ge-gen so einen Gegner spielen muss. Das haben wir gegen den CfR Pforzheim unter Beweis gestellt", sagt Armin Redzepagic, der das Feld nicht freiwillig räumen will.

Dritte Runde im WFV- Pokal, ein namhaften Oberligisten als Gegner, das bekommt man nicht alle Tage serviert. "Das ist für alle, die dabei sein dürfen, ein Erlebnis, besonders natürlich für unsere jungen Spieler", so der VfL-Coach.

Bei solch einem Spiel baut ein Verein in der Regel auf seine gestandenen Kicker, der Nachwuchs muss in schöner Regelmäßigkeit auf der Bank Platz nehmen. "Bei uns ist es umgekehrt", sagt der in Stammheim beheimatete Trainer und verweist auf die Ausfälle von Burak Tastan (Sperre), David Weinhardt, Pascal Reinhardt (verletzt), Marco Quiskamp (krank), Nicolai Brugger, Elias Bürkle (Urlaub) und voraussichtlich auch Niklas Schäuffele.

Schäuffele hat es im Spiel gegen den VfB Bösingen erwischt. "Wir müssen schauen, ob wir ihn hin bekommen. Wichtiger ist natürlich, dass er bei unserem Spiel am Sonntag in Tübingen dabei sein kann", so Armin Redzepagic, der bereits den 5. Spieltag in der Landesliga im Blick hat.

Was das System angeht, schwankt er noch zwischen 4-4-2 und einer eher etwas defensiveren 4-5-1-Formation. "Wir müssen die Räume eng machen und versuchen, den einen oder anderen Konter zu fahren."

Der Landesligist will die zwei Klassen höher angesiedelten Gäste auf jeden Fall etwas ärgern. Matthias Rebmann dürfte in die Startelf zurückkehren, Berk Özhan kommt erstmals wieder auf die Bank. Chris Wolfer ist eine weitere Option. "Zu den Rückkehrern werde ich drei Akteure aus der U23 Mannschaft hochziehen", kündigte Redzepagic schon mal an.

Der SSV Reutlingen hat sich mit einem 4:1-Sieg beim Landesligaaufsteiger SV Wittendorf in die 3. Pokalrunde geschossen. Zum Auftakt landete der Oberligst einen 6:3-Erfolg beim SV Zimmern. Für den neuen Trainer Mark Schütt (zuvor VfL Sindelfingen), der unter anderem Stürmer Armin Zukic mitgebracht hat, läuft das alles noch unter der Rubrik "Findungsphase".

Am 4. Spieltag der Oberliga hat es den Tabellenachten (ein Sieg, zwei Unentschieden) erstmals erwischt. Beim Aufsteiger FC Riealasingen- Arlen kassierte die Mannschaft von Maik Schütt eine 0:2-Niederlage, die auch zahlreichen Ausfällen von Stammkraäften geschuldet war.

In Nagold ist für die Reutlinger also so etwas wie Wiedergutmachung angesagt. Ein Erfolgserlebnis wäre für den Oberligisten wichtig. Der muss bereits am Samstag (14 Uhr) beim Spitzenreiter SV Göppingen antreten – und dort hängen die Trauben auch für den Traditionsverein aus Reutlingen hoch.