Außer sich vor Wut verlässt Christian Streich auf Schalke das Spielfeld in Richtung Tribüne. Jetzt ermittelt auch der DFB-Kontrollausschuss gegen den Freiburger Trainer. Foto: Fassbender

SC Freiburg: Laut Trainer war Tribünenstrafe "richtig". Sperre für Petersen gegen Wolfsburg wohl sicher.

Es war einer der Aufreger des vergangenen Spieltags: Christian Streichs Wut auf den Platzverweis gegen Nils Petersen. Vor dem Duell mit dem VfL Wolfsburg warb Streich nun um Verständnis – und bezeichnete seine Bestrafung als "richtig".

Vor dem wichtigen Duell mit dem VfL Wolfsburg und mit ein paar Tagen Abstand zeigte sich Trainer Christian Streich vom SC Freiburg einsichtig. "Die Bilder haben nicht schön ausgesehen", sagte Streich vor dem Kellerduell zu seinem wilden Protest am vergangenen Wochenende bei der Niederlage gegen den FC Schalke 04. "Es war klar, dass das nicht okay von mir war und dass das sanktioniert werden musste, und es war richtig, dass er mich auf die Tribüne geschickt hat", sagte Streich vor dem nächsten Spiel in der Fußball-Bundesliga in Richtung Schiedsrichter Tobias Stieler.

"Ein völliges Ohnmachtsgefühl" beim SC-Coach

Stieler hatte Stürmer Nils Petersen in der 64. Minute verwarnt. Der Torjäger erklärte danach, er habe dies nicht mitbekommen, weil die Gelbe Karte in seinem Rücken gezeigt worden sei. Drei Minuten später sah Petersen Gelb-Rot. Darüber regte sich Streich dermaßen auf, dass er auf die Tribüne geschickt wurde.

Er warb aber auch um Verständnis für seine emotionale Situation, weil ihm schon durch den Kopf gegangen sei, dass Petersen auch gegen Wolfsburg fehlen wird. "Ich hatte ein völliges Ohnmachtsgefühl", erinnerte sich der SC-Coach. "Ich habe mit allem gerechnet, nur nicht mit so einer Zuspitzung", erklärte Streich.

Bei der Sperre von Petersen, die am Mittwoch vom DFB-Sportgericht bestätigt wurde, hoffen die Freiburger zwar noch auf die höhere Instanz, das DFB-Bundesgericht, gehen aber zunächst davon aus, dass der beste SC-Torschütze gegen Wolfsburg zuschauen muss.

Dass nun auch noch Stürmer Lucas Höler wegen eines Magen-Darm-Infekts auszufallen droht, ist für Streich "absolut unerfreulich". Denn auch mit Yoric Ravet (Muskelfaserriss) kann er weiterhin nicht planen. "Gerade in dem Bereich bräuchten wir seine Qualität", bedauerte der SC-Trainer.

Ein Unentschieden gegen das Team von Bruno Labbadia wäre für den SC ein Erfolg, weil der Abstand dann gewahrt bliebe. An die Zuschauer appellierte Streich vor dem Heimspiel, dass sie "Geduld haben und uns Zeit geben", auch wenn mal Pässe nicht ankommen. Den Spielern hat er aber gesagt, dass sie "mutig sein und ihr Herz in die Hand nehmen sollen". Mit dem Schiedsrichter wolle er sich wie üblich im Vorfeld nicht beschäftigen, sagte Streich. Auch dass Stieler gegen Schalke die Verantwortung trug, habe er im Vorfeld nicht gewusst – sich aber gefreut, als dieser vor dem Spiel kam und sich für die unberechtigte Rote Karte entschuldigte, die er SC-Verteidiger Caglar Söyüncü im Spiel beim VfB Stuttgart in der Hinrunde gezeigt hatte. "Das habe ich nicht erwartet, das war nett", sagte Streich.

Die eigene nun zu erwartende Strafe durch den DFB-Kontrollausschuss für sein Verhalten auf Schalke will er "zur Kenntnis nehmen".