Die Mechanik und Funktionsweise von Schlössern wurde den Kindern im Sicherheitslabor nahegebracht. Und damit nicht genug: Sie erfuhren auch, worauf es bei Schlössern in punkto Sicherheit ankommt. Foto: Heimpel

Mit der Anreise von 23 Kindern und Jugendichen, darunter drei aus der Ukraine, ist an der Hochschule nach zweijähriger Corona-bedingter Pause kürzlich die elfte Furtwanger Kinderuni gestartet.

Furtwangen - Gleich am ersten Tag standen für die "jungen Studenten" zwei verschiedene Studien-Blöcke mit jeweils einem halben Tag auf dem Stundenplan. Während sich die eine Hälfte der "Neuankömmlinge" am Vormittag in der Hochschule mit der Elektronik befasste, war die andere Hälfte im sogenannten O-Bau der Hochschule, dem ehemaligen Krankenhaus, im Sicherheitslabor der Fakultät Security & Safety Engineering beschäftigt.

Die Versuche dort sind für die jungen Studierenden immer sehr interessant und auch recht spannend. Der Beginn der Unterrichtseinheit verläuft erfahrungsgemäß relativ entspannt. So haben die "jungen Studierenden" unter fachkundiger Anleitung einen Abguss von einem Schlüssel hergestellt und daraus dann ein Duplikat angefertigt.

Wie funktioniert ein Schloss?

Schon der folgende Unterrichtsinhalt hat den Unterhaltungswert spürbar gesteigert, ist es doch um die Frage gegangen, wie ein Schloss funktioniert und wie sich zum Beispiel ein Vorhängeschloss mit einfachen Hilfsmitteln öffnen lässt, wenn der Schlüssel abhanden gekommen ist. Die Technik lässt sich – wie die Teilnehmenden erfahren haben – auch auf das Öffnen von Handschellen anwenden, was allerdings nicht der eigentliche Zweck dieser Übung ist. Vielmehr sollen die Kinder lernen, wie Schlösser mechanisch funktionieren und worauf beispielsweise bei einem Fahrradschloss – was die Sicherheit anbelangt – geachtet und Wert gelegt werden muss, um beim Abstellen tatsächlich "auf Nummer sicher" gehen zu können und vor Dieben gefeit zu sein.

Mit dem chemischen Labor haben die jungen Studiums-Schnupperer im Anschluss den Bereich betreten, in dem es zischt und hier und da auch krachen kann. Professor Stephan Lambotte, der als Dozent diesen Part der Kinderuni betreut, hat den Kindern demonstriert, wie mit sensiblen chemischen Substanzen umgegangen werden muss, damit es nicht zu unerwünschten und vor allem auch gefährlichen Reaktionen kommt. Die kleine Einführung in einige Grundelemente der Chemie endete damit, dass die jungen "Forschenden" unter der fachlichen Anleitung des Dozenten einfache chemische Experimente und Versuche unternommen haben, um die zuvor erfahrene Theorie mit Praxis zu untermauern.

Kinder und Jugendliche an moderne Studiengänge heranführen

Die Furtwanger Kinderuni ist eine Einrichtung, um Kinder und Jugendliche während ihrer Schulzeit an moderne Studiengänge heranzuführen. Um die Kinderuni überhaupt veranstalten zu können, wurde im Februar 2010 der Verein Kinderuni Furtwangen gegründet worden. Dieser hat nur wenige Mitglieder, seine alleinige Aufgabe ist die Trägerschaft für die jeweilige Kinderuni. An dem Projekt sind viele Partner und Sponsoren beteiligt. Wichtigster Partner ist die Hochschule Furtwangen, die für die wissenschaftlichen Inhalte der Kinderuni verantwortlich zeichnet.

Einzigartig: die kompakte Form

Das Besondere am Furtwanger Projekt ist die kompakte Form. Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren erhalten eine ganze Woche lang einen Schnupperkurs in Sachen Wissenschaft. Die Teilnehmenden kommen aus dem ganzen südwestdeutschen Raum und teilweise sogar aus Nachbarländern. Weitere Informationen über die Furtwanger Kinderuni gibt es im Netz unter www.kinderuni-furtwangen.de.