Politik und Finanzen beim Neujahrsempfang vereint: der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Schwarzwald-Baar, Florian Klausmann, Bürgermeister Josef Herdner, Vorstandsmitglied Bernhard Stiefel, die grüne Landtagsabgeordnete Martina Braun, Vorstandsmitglied Peter Heine, Petra Herdner und der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Rombach. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Empfang: Gemeinsamer Start ins Jahr

Furtwangen. Traditionell gemeinsam starteten Sparkasse Schwarzwald-Baar und die Stadt Furtwangen ins Jahr 2019 mit einem großen Empfang in der Festhalle. Optimistisch blickten die Redner zurück – verhalten war der Optimismus angesichts der Aussichten fürs begonnene Jahr. Zu vielfältig seien die Herausforderungen, um nur positiv auf das neue Jahr zu blicken. Virtuose Musik prägte zudem den Mittwochabend.

Nachdem der offizielle Teil beendet war, gab es bei Häppchen und Getränken viel Gelegenheit zum Austausch. Geladen waren die Vertreter von Kommunal- und Landespolitik, Wirtschaft und dem Vereinsleben. "Nachdem auch unsere Landtagsabgeordnete Martina Braun und Philipp Heine nach mir hier oben stehen werden, ist klar, dass Linach hier die Oberhand hat", witzelte der gebürtige Linacher Florian Klausmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwarzwald-Baar. Eine positive Bilanz sei für Sparkassen die einzig mögliche Form, das Eigenkapital zu erhöhen. Für das begonnene Jahr mahnte er, wachsam zu bleiben und nicht träge zu werden, auch wenn derzeit in der "Tüftlerregion Schwarzwald" die Wirtschaft brumme. "Die Binnennachfrage boomt, vor allem in der Bauindustrie, Sorge bereitet der Export – Trump macht leider genau das, was er vor seiner Wahl angekündigt hat", räumte er ein. Eine gute Nachricht gab es für Mitarbeiter und Kunden: "Wir stehen zu unserem Filialnetz."

Die grüne Landtagsabgeordnete Martina Braun ging kurz auf die Herausforderungen durch Bürgerkriege, Flucht und Vertreibung ein. Ihr wichtiges Thema war der Klimawandel und das Extremjahr 2018, bei dem im Bereich Furtwangen lediglich 1450 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen waren, rund ein Drittel der normalen Regenmenge. Nach dem Hochwasser 2016 und dem Spätfrost 2017 sei es das dritte Jahr in Folge gewesen, in dem die Natur extrem ausgefallen sei. Daher sei die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens unabdingbar und ein existentielles Thema. Besonders stolz sei sie wegen der vielen Naturparkschulen im Kreis. Erfreut sei sie über diverse Haushaltsposten des Landes, durch die vieles angestoßen werden könne. Baden-Württemberg sei noch immer die innovativste Region in Europa, nirgends sonst werde so intensiv in Forschung und Entwicklung investiert. "Das alles ist aber das Resultat der Arbeit vieler Menschen, die das gemeinsam erwirtschaftet haben, das Resultat harter ehrlicher Arbeit", betonte sie.

Kurz und humorvoll sprach Bürgermeister Josef Herdner als dritter Redner. Auch auf kommunaler Ebene falle der Haushalt auf, da er geprägt sei durch Investitionen in die Zukunft für "ein lebenswertes Furtwangen". Viel Geld werde in die Wasserversorgung gesteckt, aber auch in das Breitband. "Wir wollen im Prinzip jede Milchkanne erreichen, wo Menschen leben", zeigte er das Ausmaß auf. Die flächendeckende Breitband versorgung sei ein hehres Ziel, bei dem er sich freue, dass der Stadtrat mitspiele. Zur Wahl im Mai mahnte er an, mitzumachen, aktiv wie passiv. "Ärmel hoch, packen wir’s an, mit viel Mut ohne Übermut", ermunterte Herdner.

Den musikalischen Part übernahm die Jugendmusikschule. Kim Schrenk und Philipp Heine, beide Klarinette, sowie Sven Morutzan am Klavier begeisterten zwischen den Reden mit Kompositionen von Carl Maria von Weber, Hans Zander, Frederic Chopin und Scott Joplin.