Landesumweltministerin Thekla Walker überreicht Thomas Albrecht, Vorsitzender des Zweckverbands Wasserversorgung Oberer Neckar, einen Förderbescheid über 1,968 Millionen Euro. Dieses Geld unterstützt massiv den ersten und zweiten Bauabschnitt der Sanierungen, die sich der Ringleitung im nördlichen Verbandsgebiet widmen und etwa 3,4 Millionen Euro kosten. Foto: Pfannes

Es sind diese Momente, die Freude bereiten, wenn sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbindet. Wie für Landesumweltministerin Thekla Walker der Besuch am Wasserwerk Neckarburg und die Übergabe eines Förderbescheids über 1,968 Millionen Euro an den Vorsitzenden des Wasserzweckverbands, Thomas ­Al­brecht.

Wellendingen/Dietingen - Strahlend blauer Himmel, der Neckar fließt und plätschert, Idylle zur Mittagszeit, als das E-Auto der Ministerin um die letzte Spitzkehre fährt und vor dem Wasserwerk hält. Dass einer ihrer ersten Außentermine jenseits der Landeshauptstadt der Landkreis Rottweil ist und dort einen der landschaftlich schönsten Arbeitsplätze, nämlich jenen von Wassermeister Michael Merz, muss kein Fehler sein.

Zuschuss, Kosten, Länge

Vor ihrer Weiterfahrt Richtung Süden kommt es zu einem etwa einstündigem Gespräch und der Übergabe eines Förderbescheids, 1,968 Millionen Euro stark, der die ersten zwei Bauabschnitte eines siebenteiligen Jahrzehntevorhabens des Zweckverbands Wasserversorgung Oberer Neckar, das Vollenden einer Ringleitung des nördlichen Verbandsgebiets, massiv unterstützt.

Die Kosten betragen dafür etwa 3,4 Millionen Euro. Dann soll die Ringleitung die Versorgungssicherheit der Verbandsmitglieder Dietingen, Irslingen, Böhringen, Gößlingen, Zimmern unter der Burg, Vaihingerhof und Neukirch gewährleisten und stärken. Die Länge jener wird mit 19,6 Kilometer angegeben. Kurz: eine relativ große Trassenlänge.

Hochbehälter ade

Hochbehälter gehören dann der Vergangenheit an. Insgesamt sollen bei der Ertüchtigung des Verbands fünf von ihnen stillgelegt werden, erklärt Ingenieur Gerd Schill (Fritz Planung, Bad Urach). All das unter Beibehaltung der Versorgungssicherheit der Bürger, die ihr Wasser vom 1928 gegründeten Zweckverband beziehen. Es wird aber auch der zentrale Misch- und Scheitelbehälter in Neukirch grundlegend modernisiert, so die Ministerin.

Worte zum Wasser

Dass Wasser ein kostbares Gut ist, dürfte allseits bekannt sein, dass es jedoch nicht immer wie selbstverständlich aus dem Wasserhahn fließt und dies noch in hoher Qualität, ahnt so mancher mit Blick auf die drei heißen Sommer am Stück seit 2018. Zwar befindet sich Baden-Württemberg als wasserreiches Land in der glücklichen Lage, über hochwertiges Trinkwasser zu verfügen, doch dies ist kein ewiges Gesetz.

Unter dem Klimawandel leidet die Wasserqualität, so die Ministerin in ihrem Grußwort. Sie spricht neben anderen Dingen die Gefahr einer Verkeimung bei oberflächennahen Leitungen an. Auch Brüche in Leitungen könnten zunehmen. Thekla Walker erwähnt den "Masterplan Wasserversorgung", den das Ministerium auf den Weg bringt. Hierzu benötigen die Experten verlässliche Zahlen.

Aufgaben bis 2028

Doch zurück zur Neckarburg. Beim Wasserzweckverband stand die Ertüchtigung seines Equipments an, nachdem um das Jahr 2015 die von etlichen gewünschte Auflösung unter anderem an der rechtlichen Seite gescheitert war. Die Untersuchungen von "Fritz Planung" ergaben Renovierungen, Sanierungen und Neubaumaßnahmen, die einen Umfang von etwa zwölf, 13 Millionen Euro haben und am liebsten 2028, im Jahr des 100. Geburtstags, abgeschlossen sein sollen.

Der Zweckverband baut nicht nur auf seine eigenen vier Quellen, die unweit des Wasserwerks gesammelt werden, sondern mischt 50 Prozent Bodenseewasser dazu.

Dass er in der Vergangenheit am Puls der Zeit war, dürfte unwidersprochen sein beim Blick auf das Jahr 1998, als der damalige Vorsitzende, Hubert Burkard, die erste Ultrafiltrationsanlage in einem Wasserwerk in Betrieb nahm. Und diese verrichtet weiterhin treu und verlässlich ihren Dienst.

Blick auf den Verband

Zum Wasserzweckverband gehören außerdem die Teilorte Zepfenhan, Feckenhausen, Neufra, Wellendingen-Ort, Lauffen ob Rottweil und die Gemeinde Frittlingen. Insgesamt beziehen mehr als 13.000 Einwohner Wasser von der "Neckarburg".

Sitz des Verbands ist Wellendingen, das Rathaus, sein Bürgermeister der Vorsitzende, Kämmerer Phillippe Liebermann der Verbandsrechner. Thomas Albrechts erster Stellvertreter heißt Ralf Ulbrich, Bürgermeister von Deißlingen.