Die Feuerwehr zum Anfassen: Christian Beck öffnet das Feuerwehrauto und lässt die Kinder der Oberweierer Einrichtung St. Michael munter alles ausprobieren. Seine Kameraden informierten über die Arbeit der Wehr und was zu tun ist wenn’s brennt. Foto: cbs

Feuerwehr Oberweier informiert Kinder über richtiges Verhalten bei Bränden und baut Ängste ab

Drei Oberweierer Feuerwehrmänner haben den Kindergarten St. Michael besucht. Dabei kam neben wichtigen Informationen zum Verhalten im Brandfall auch der Spaß nicht zu kurz.

Oberweier. "Wer rennt, wenn’s brennt?", heißt ein Buch im Kindergarten St. Michael, mit dem sich die Jungs und Mädchen in den vergangenen Wochen immer wieder gern beschäftigt haben. "Auf jeden Fall rennen nicht die Kinder", betonte Marcel Rottler beim Feuerwehrtag mit der Abteilung Oberweier. Der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart erklärte "wenn einer rennt, dann sind es die Feuerwehrangehörigen, die beim Brandfall alles stehen und liegen lassen".

Als Mitarbeiter der Gemeinde Friesenheim wurde er für diesen Vormittag vom Dienst frei gestellt. Direkt von der Nachtschicht gekommen war Michael Göbbels und Christian Beck hatte diesen Vormittag Urlaub genommen. "Ein Geschenk für unseren Kindergarten", erklärte Erzieherin Karin Bohnert. Seit zehn Jahren kommt die Feuerwehr Oberweier in den Kindergarten. Bei Kindern, die normalerweise lieber morgens etwas trödeln würden, wirke der Satz "heute kommt die Feuerwehr" wie ein Beschleuniger, bestätigte Erziehering Karin Fischer. Wenn die Feuerwehr um 8.30 Uhr im Kindergarten stehe, wolle kein Kind zu spät kommen. Erst einmal bei den Kinder angekommen, nahmen sich die drei Feuerwehrmänner, aufgeteilt in die jeweiligen Gruppen, ganz schön viel Zeit. Rottler übte mit den Kindern die gesicherte Flucht aus dem Gebäude.

Schnelles Gehen und nicht Rennen sei hier oberstes Gebot. Rennen berge Verletzungs- und Sturzgefahren. Treffpunkt für die Kindergartenkinder ist die Waldmattenhalle, wo nochmals die Reihen durchgezählt wurden.

In einer anderen Gruppe zeigte sich Göbbels in seiner Eigenschaft als Atemschutzträger. Manchmal sei es nicht allein die Maske, die Angst verursache, sondern eher die laute Atmung. Damit die Kinder sehen, dass sich hinter der gesamten Montur ein sympathischer Mensch verberge, zog sich Göbbels vor den Kinder seine Montur an.

Während die beiden Kameraden mit den Kindern Theorie und Praxis im Kindergarten übten, fuhr Beck mit seinem Löschtrupp in den Wald.

Was für ein Heidenspaß. Das ist Feuerwehr zum Anfassen. Beck öffnete sämtliche Türen am Löschfahrzeug und ließ die Kinder eine Runde die Bäume im Wald zielsicher abspritzen. Die Kinder selbst riefen auch einiges Erlerntes aus den Büchern ab.

Wie wichtig ein kleiner Kenntnisstand über die Feuerwehr sei, zeigten immer wieder Kinder, die selbst zu Lebensrettern geworden sind. Ganz gleich, ob sie ein anderes Leben oder einfach nur sich selbst in Sicherheit bringen, erzählt Göbbels.

INFO

Darum geht's

Mit einer möglichst flächendeckenden Brandschutzerziehung soll Kindern in Kindergärten der Umgang mit Feuer, das richtige Verhalten im Brandfall und das Erkennen von Brandgefahren dargestellt werden. Die Kinder lernen unter anderem, dass Brandrauch gefährlich ist und man diesen nicht einatmen darf. Auch wie man bei Feuer den Kindergarten verlässt und wo man sich in einem solchen Fall trifft, wird thematisiert. Die Themen sollen gemeinsam mit den Kindern erarbeitet werden, damit der Lernstoff sich besser einprägt.