Fachleute bei der Gesundheitskonferenz (von links): Landrat Klaus Michael Rückert, AOK-Geschäftsführer Hartmut Keller, Ariane Kleiner vom Landwirtschaftsamt, Erster Landesbeamter Reinhard Geiser, Anja Ruf und Maren Schlaich von der Geschäftsstelle der kommunalen Gesundheitskonferenz des Landkreises, Sozial- und Gesundheitsdezernentin Sarah Schauer, Günter Bauer vom Pflegestützpunkt, die Mediziner Klaus Rademacher und Wolfgang von Meißen sowie der Geschaftsführer der Diskoniestation, Reinhardt Schmid. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Konferenz im Landratsamt zeigt die vielfältigen Angebote verschiedener Träger auf

Haupt- und ehrenamtliche Akteure kamen zur dritten kommunalen Gesundheitskonferenz des Landkreises Freudenstadt zusammen und stellten die verschiedenen Angebote vor.

Freudenstadt. Landrat Klaus Michael Rückert begrüßte sie und zahlreiche politische Vertreter und interessierte Bürger. Zum Einstieg in den Nachmittag stellte Anja Ruf, Leiterin der Geschäftsstelle der kommunalen Gesundheitskonferenz, die neue Struktur vor. Es folgten Berichte der einzelnen Projekte und Arbeitsgruppen.

Landesinitiative BeKi

Über die Landesinitiative BeKi ("Bewusste Kinderernährung") des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz informierte Ariane Kleiner, stellvertretende Leiterin des Landwirtschaftsamts und BeKi-Koordinatorin im Landkreis. Für die Zielgruppen Eltern mit Kindern vom sechsten Lebensmonat bis zur sechsten Schulklasse, pädagogische Fachkräfte sowie Lehrkräfte würden viele Themen rund um die Ernährung auf wissenschaftlicher Basis praxisorientiert aufbereitet. Mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten beantworteten freiberufliche Ernährungsfachkräfte kostenfrei Fragen zu verschiedenen Themen.  Weitere Informationen gibt es unter www.beki-bw.de, www.landeszentrum-bw.de und auf der Homepage des Landkreises Freudenstadt.

Bewegungspass

Der Bewegungspass ist ein neues Programm für Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahren zur Verbesserung der frühkindlichen Basismotorik. Unter der Federführung von Maren Schlaich, Mitarbeiterin im Gesundheitsamt, soll das in Stuttgart entwickelte Konzept im Landkreis eingeführt werden. Obwohl der Landkreis Freudenstadt ländlich geprägt sei, zeigten die Einschulungsuntersuchungen bei über 30 Prozent der Kinder Defizite bei der Grobmotorik, so Schlaich. Sie betonte, dass dieses Programm keine Zusatzarbeit für die Erzieherinnen bedeute, sondern eine Hilfestellung und Erleichterung der schon bestehenden Bewegungskonzepte sei.  Weitere Informationen gibt es unter www.Stuttgart.de/bewegungspass oder unter Telefon 07441/9 20 41 03.

Selbsthilfegruppen

Die Selbsthilfegruppen werden durch den Landkreis unterstützt. Neben Günter Bauer vom Pflegestützpunkt ist Maren Schlaich auch in diesem Bereich tätig. Schlaich stellte den neuen Arbeitskreis vor. Die nächsten Informationsveranstaltungen sind im April und Oktober geplant.  Fragen dazu beantwortet Maren Schlaich, Telefon 07441 920-4103 , oder E-Mail an schlaich@kreis-fds.de.

Weiterbildungsverbund

Der neu aufgestellte Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin des Landkreises Freudenstadt wurde von Wolfgang von Meißner vorgestellt. Im Oktober haben die Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH (KLF) einen Vertrag mit der Bezirksärztekammer Nordbaden geschlossen, dem kooperierende niedergelassene Ärzte beigetreten sind. Von Meißner betonte, dass dies der erste Vertrag dieser Art in Baden-Württemberg sei. Mit dem Weiterbildungsverbund könne den Ärzten der nahtlose Durchlauf der in der Allgemeinmedizin vorgeschriebenen zahlreichen Stationen zugesichert werden, wodurch sich die durchschnittliche Weiterbildungszeit verkürzen lasse.   Ein Flyer dazu ist unter www.klf-web.de abrufbar, Fragen beantworten Florian Bea, E-Mail an catrin.heusch@klf-net.de oder oder Wolfgang Metzner, Telefon 07446/753.

Stipendien

Anja Ruf erläuterte die Förderungen des Landkreises Freudenstadt und der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt. Medizinstudenten können von einem umfassenden Stipendium profitieren, Das Praktische Jahr wird über ein zusätzliches Stipendium gefördert. Für angehende Hebammen und Entbindungspfleger wird ebenfalls ein Stipendium angeboten.

Ambulante Ethikberatung

Die ambulante Ethikberatung im Landkreis Freudenstadt durch die KLF wurde von Klaus Rademacher, ärztlicher Leiter des geriatrischen Schwerpunkts, vorgestellt. Im Krankenhaus Freudenstadt werden seit 2013 Ethikberatungen angeboten. Hierbei werde versucht, bei schwierigen Situationen insbesondere am Lebensende mit dem Betroffenen, seinen Angehörigen, dem Hausarzt und den Pflegenden in einem sorgfältigen Entscheidungsfindungsprozess die bestmögliche Vorgehensweise im Sinne des Betroffenen zu finden.  Informationen erteilt die Vereinsvorsitzende Sarah Schauer per E-Mail an kommunale-gesundheitskonferenz@kreis-fds.de.

Demenznetz

Klaus Rademacher stellte auch das Demenznetz Landkreis Freudenstadt vor. Aufgrund der demografischen Entwicklung steige die Anzahl demenzbetroffener Menschen. Die Demenzkrankheit werde immer noch tabuisiert. Daher müssten vor allem die Betroffenen und deren Angehörige unterstützt und die Mitarbeiter im Gesundheits- und Versorgungssystem geschult werden.  Fragen dazu beantwortet der Pflegestützpunkt, Telefon 07441/9 20 61 16, oder E-Mail an g.bauer@landkreis-freudenstadt.de.

Palliative Versorgung

Der Runde Tisch palliative Versorgung im Landkreis Freudenstadt wurde von Reinhardt Schmid, Geschäftsführer der Diakoniestation Freudenstadt, präsentiert. Er sei gegründet worden, um die Qualität der Zusammenarbeit zu verbessern. Alle Akteure in der palliativen Versorgung, sowohl Haupt- als auch Ehrenamtliche, treffen sich dort regelmäßig um sich auszutauschen.  Fragen dazu beantworten Reinhardt Schmid, Telefon 07441/9 17 50, und Michael Paulus, Telefon 07441/ 91 72 16.

Landrat Klaus Michael Rückert dankte am Schluss sowohl den Referenten und Anwesenden, als auch bei allen haupt- und ehrenamtlich Tätigen im Gesundheits- und Pflegebereich für ihr Engagement.