Jugendlicher kommt offenbar mit Beinbruch davon. Zugführer unter Schock.
Freudenstadt - Der 16-Jährige, der am Montag im Stadtbahnhof Freudenstadt von einem Zug erfasst wurde, kam offenbar mit einem Beinbruch davon.
"Er hat wahnsinniges Glück gehabt. In den meisten Fällen geht so ein Unfall tödlich aus", so Dieter Hutt, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Offenburg, am Dienstag auf Nachfrage. Die Ermittlungen zur Ursache dauern an. Bislang seien aber weder der Jugendliche noch der Zugführer vernehmungsfähig gewesen. Der Zugführer habe einen Schock erlitten und ebenfalls ärztliche Hilfe benötigt. Der Jugendliche liege im Krankenhaus.
Gefährliche Unsitte
Wie berichtet, wollte der 16-Jährige am Montag gegen 13 Uhr die Bahngleise überqueren, auf dem offiziellen Überweg am Stadtbahnhof. Dabei lief er jedoch direkt vor die aus Baiersbronn einfahrende Stadtbahn. Der Jugendliche wurde vom Triebwagen erfasst. Der Triebwagenführer hatte laut Bahnpolizei noch versucht, den Unfall mit einer Schnellbremsung zu verhindern. Der 16-Jährige geriet unter den Zug.
Derzeit geht die Polizei davon aus, dass der junge Mann Kopfhörer trug und dadurch abgelenkt war. Die Fahrgäste in der Stadtbahn blieben unversehrt. Nach dem Unfall war die Bahnstrecke über zwei Stunden lang gesperrt, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Einige Züge waren ausgefallen, andere hatten Verspätung. Laut Dieter Hutt, seit 28 Jahren bei der Bahnpolizei, kommt es öfter zu brenzligen Situationen im Bahnverkehr. Manchmal gebe es Zwischenfälle durch spielende Kinder an Gleisen. Gefährlich werde es auch, wenn aussteigende Fahrgäste direkt um die Bahn herum gehen, um den Weg über die Gleise abzukürzen. Davon rät der Polizeisprecher dringend ab. Bei Schulungen mit Jugendlichen werde ausdrücklich davor gewarnt.
Im aktuellen Fall in Freudenstadt sei er "froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist". Die Bahnpolizei in Offenburg ist zuständig für die Landkreise Freudenstadt, Rottweil, Rastatt, Ortenau und den Stadtkreis Baden-Baden.