Auch nach dem überraschenden Aufstieg in den A-Level gehörte Tatjana Raible (Mitte, zweite von rechts) zum Kreis der Medaillengewinner bei den Special Olympics. Fotos: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Ergenzingerin Tatjana Raible mit zwei Mal Bronze bei Special Olympics

Von Dennis Breisinger Nach dem großen internationalen Erfolg in Athen im Vorjahr kam Tatjana Raible von den nationalen Special Olympics in München mit jeweils einer Bronzemedaille in der Dressur und im Geschicklichkeitsreiten zurück ins Gäu.Dieser Erfolg kam für Raible sehr überraschend, da sie erst kurzfristig erfahren hatte, dass sie zum ersten Mal in der Level A-Gruppe starten würde. "Die Cheftrainerin hat das entschieden und und uns davor nie etwas davon gesagt", war Tatjanas Mutter und Delegationsleiterin Claudia Raible von dieser Entscheidung sehr überrascht. "Aber diese kurzfristige Entscheidung hat auch den ganzen Leistungsdruck von ihr genommen und wir haben Tatjana klar gemacht, dass sie nichts verlieren kann", so Claudia Raible. Deshalb kann "Tatjana auf ihre Leistung besonders stolz" sein, betont ihre Mutter, für die die zwei Bronzemedaillen in der Dressur und dem Geschicklichkeitsreiten, bei dem verschiedene Hindernisse (Tore, Gassen, Labyrinth, Slalomstangen) in einem Parcours zu durchqueren waren, nicht zu erwarten gewesen waren.

Begleitet wurde Tatjana Raible von ihren Eltern, ihrer Schwester Mona, die sich um die Organisation kümmerte und Tatjanas Heimtrainerin Christa Hinrichsen. "Mit Frau Hinrichsen und Tatjana haben sich zwei gesucht und gefunden. Sie ist eine hervorragende Trainerin, ich bin ihr sehr dankbar, wie viel Idealismus sie an den Tag legt. Dieser Einsatz ist mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen"

Um die Reiterin zu unterstützen, ist neben dem zeitlichen Aufwand auch ein erheblicher finanzieller Aufwand erforderlich. Er könnte sich in Zukunft sogar noch erhöhen, da die meisten Wettbewerbe im Level A-Bereich laut Claudia Raible in Norddeutschland stattfinden, weil es in Süden der Republik kaum Level A-Reiter gibt Um sie den Sport weiterhin ausüben zu lassen, ist die Familie auf Spenden angewiesen. Umso enttäuschter zeigt sich Claudia Raible, dass ihre Spendenaufrufe, mit einer Ausnahme, bisher vergeblich waren.

An den nationalen Special Olympic Summer Games nahmen rund 5000 Athleten mit geistiger Behinderung teil. Die Reitwettbewerbe fanden sehr abgelegen vom Olympiagelände statt, so dass " wenig Zuschauer vor Ort" waren, bedauert Raible. Als Sonderbotschafter der Reitwettbewerbe fungierte Prinz Leopold von Bayern, dessen behinderte Tochter Pilar ebenfalls an den Reitwettbewerben teilnahm. "Poldi hat regelrecht von Tatjana geschwärmt", erzählt Claudia Raible.