Kunsthistoriker Sascha Falk (links) und Landrat Klaus Michael Rückert eröffneten die Ausstellung der Künstlerin Katrin Kinsler. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Katrin Kinsler stellt ihre Werke im Landratsamt Freudenstadt aus / Intensive Auseinandersetzung mit der Region

Von Petra Haubold

Freudenstadt. Regionale Identität in einer globalisierten Welt: Unter dem Motto "Lokalpatrioten und Grenzgänger" stellt die Horber Künstlerin Katrin Kinsler ihre Werke im Landratsamt aus. Rund 30 Objekte, Grafiken und Collagen können zu den üblichen Öffnungszeiten noch bis zum Dreikönigstag besichtigt werden.

So einfach lassen sich Grenzwälle symbolisch auflösen: Man verfremdet und fragmentiert Landkarten und geografische Abbildungen und stellt sich anhand verschiedener Collagen und wirkungsvoller Zeichnungen den Fragen, die eine scheinbar "entgrenzte" Welt aufwirft. Flexibel im Umgang mit Grenzen zeigt sich die freischaffende Künstlerin Katrin Kinsler. Eine wichtige Rolle spielen bei der 38-jährigen Grafikdesignerin dabei die Themen Identitätsfindung und Globalisierung, die in ihren Werken auf vielfältige Weise bearbeitet werden. Die diesjährige Preisträgerin der renommierten Wanderausstellung "Ortszeit" unternimmt anhand alter Landkarten eine abenteuerliche Reise durch eine Welt, die sowohl von ihrer persönlichen Heimat im Landkreis Freudenstadt und im Bundesland Baden-Württemberg erzählt, als auch Blicke auf das internationale Geschehen in Europa wirft.

Zur Ausstellungseröffnung am Freitagabend im Landratsamt begrüßte Landrat Klaus Michael Rückert zahlreiche Gäste. Das Thema der Ausstellung sei aktueller denn je, betonte er. In seiner Laudatio ebnete Sascha Falk, Direktor der Kreisvolkshochschule, den Weg in die Gedankenwelt und das Wirken der Künstlerin. So habe Katrin Kinsler zwar Begriffe verwendet, die den meisten Menschen geläufig seien, doch habe wohl jeder auch "recht diffuse" Vorstellungen davon, was Grenzgänger und Patrioten eigentlich ausmachten, so Falk.

Beifall für Band

Ihre Betrachtung von Heimatverbundenheit, aber auch das Überschreiten der Grenzen um in die Ferne zu blicken, habe die Künstlerin in ihren Werken festgehalten. Kinsler setze sich sehr intensiv nicht nur mit der hiesigen Region, sondern auch mit ganz Baden-Württemberg auseinander, erläuterte Falk. Ein Markenzeichen von ihr seien die drei Löwen des Wappens. Katrin Kinsler verzichtet im Übrigen auf Fiktion und Illusion, sondern verwendet bei ihrer Kunst reale Dinge. Beispielsweise ist eine Installation mit aufgeklebten Umrissen der neuen Bundesländer zu sehen. Andere Installationen und Collagen wurden mit Fotos, silbernen Pfeilen und Ausschnitten aus Landkarten bereichert.

Umrahmt wurde die Vernissage von der Band "The Border Pounders" mit Gitarrist Joachim Gartner, Bassist René Falk und Mike Burkhart am Schlagzeug. Anhaltenden Beifall bekam das Trio aus Achern für seinen Mix aus Rock- und Beatklängen. Mit kleinen Leckereien bewirteten Sigrid Schmider und Evelyn Lindner vom Eine-Welt-Laden die Gäste.