Ein paar Sandsteine, die der Denkmalverein gerettet und aufgestellt hat, erinnern an das Hotel Rappen. Auf diesem Grundstück würde sich ganz gut ein neues City-Hotel machen, meint die Freudenstädter SPD. Foto: Breitenreuter

Wirtschaftsstandort Freudenstadt stärken. Weitere Abwanderung von Kaufkraft verhindern.

Freudenstadt - "Freudenstadt lagert sein Technisches Rathaus aus – großes Shop-in-Shop-Kaufhaus entsteht auf Deutschlands größtem Marktplatz", "Neues Freudenstädter City-Hotel eröffnet auf früherem Rappenareal" oder "In Freudenstadt entsteht Gründerzentrum". Solche Schlagzeilen wünscht sich der Freudenstädter SPD-Ortsvereinsvorsitzende Tobias Frommann in ein paar Jahren.

Die Stadt als Wirtschaftsstandort nachhaltig stärken und ausbauen gehört zu den zentralen Forderungen, die sich die Sozialdemokraten für die Zukunft Freudenstadts auf die Fahnen geschrieben haben. "Mit den großen Zentren kann Freudenstadt nicht konkurrieren", sagte Frommann beim Aschermittwochsgespräch der SPD. Doch aus Freudenstadt wandere Kaufkraft nicht nur in die Großstädte ab, sondern auch in andere Mittelzentren wie Nagold, Achern oder Oberkirch. Selbst nach Pfalzgrafenweiler, so Frommann, fahren Freudenstädter Bürger zum Einkaufen.

Freudenstadt müsse sich jetzt positionieren und sich als Standort für Gewerbe und Einzelhandel zukunftsfähig machen. Investoren dürften nicht abwandern. Mittels einer modernen Infrastruktur müssten Arbeits- und vor allem Ausbildungsplätze erhalten und geschaffen werden.

Unter diesem Gesichtspunkt äußerte Tobias Frommann die Anregung, den Gemeinderatsbeschluss, dass in Freudenstädter Gewerbegebieten ausschließlich Industrie angesiedelt werden darf, zu überdenken. Denn Arbeitsplätze entstünden überwiegend im Handel und im Dienstleistungssektor. Gerade in diesem Bereich sieht der SPD-Ortsvereinsvorsitzende auch Bedarf für mehr jugendtypische Sortimente. Untermauert wird dies von einer Befragung der SPD von 140 Personen, bei der das Einzelhandelsangebot in Freudenstadt von den älteren Befragten mit den Noten Zwei bis Drei und von den jüngeren mit einer Drei minus bewertet wurde.

In seinen Visionen für das Jahr 2015 und danach sieht Tobias Frommann eine Flaniermeile unter den Marktplatzarkaden und nach dem Tunnelbau im Jahr 2018 die Verkehrsberuhigung der Innenstadt und die touristische Belebung der Martin-Luther-Straße bis hin zur Loßburger und Straßburger Straße. Dazu gehören auch ein Stadthotel mit kurzen Wegen in die Geschäfte und ein gutes kulturelles Angebot in einem modernisierten Theater im Kurhaus. Ein Gründerzentrum könnte nach Ansicht von Frommann eine zusätzliche wirtschaftliche Stärkung von Freudenstadt bedeuten.

Um diese Visionen vielleicht eines Tages verwirklichen zu können, ist für Frommann eins besonders wichtig: die Beteiligung der Bürger. Sie sollen ihre Wünsche und Ideen quer durch alle Altersschichten äußern. Dafür könnte nach Ansicht der SPD ein jährliches Bürgerforum oder eine Ideenwerkstatt nach Vorbild des Jugendforums eingerichtet werden.