Die Studentenphilharmonie Tübingen begeisterte mit ihrem Matinée-Konzert im Theater im Kurhaus unter der musikalischen Leitung von Symeon Ioannidis und den Solisten Sorina Aust-Ioan und Richard Verna. Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Studentenphilharmonie Tübingen gibt Benefizkonzert für Projekte der Frauenvereinigung Soroptimist International

Einen schöneren Einstieg in den Sonntag hätte es für das Publikum kaum geben können. Zu einem Matinee-Konzert hatten die Soroptimistinnen Freudenstadt/Schwarzwald (SI) ins Theater im Kurhaus Freudenstadt eingeladen.

Freudenstadt. Bereits zum neunten Mal hieß Katja Baumer in ihrer Eigenschaft als Präsidentin des SI-Clubs Freudenstadt die zahlreichen Konzertbesucher zum Benefizkonzert willkommen. Zu Gast war die rund 50-köpfige Studentenphilharmonie der Eberhard-Karls-Universität Tübingen mit den brillanten Solisten Sorina Aust-Ioan (Klavier) und Richard Verna (Cello) unter der musikalischen Leitung von Symeon Ioannidis.

Bevor es los ging, erläuterte Präsidentin Katja Baumer, dass Soroptimist International die größte Vereinigung berufstätiger Frauen weltweit sei und versuche, als Serviceclub lokal, national und international ein Netzwerk und eine Stimme für Frauen zu sein. In diesem Jahr solle der Erlös aus Benefizkonzert und Bewirtung während der Pause sowie aus dem Verkauf des Stadtlichtes drei Projekten im Landkreis zugute kommen, so Baumer. Unterstützt werden sollen der Kinderschutzbund, der Kinderhospizdienst der Malteser und die Frauenhilfe mit ihrem aktuellen Projekt "Liebe braucht Respekt" zur Gewaltprävention an den Schulen im Landkreis. Außerdem soll das "Bienenprojekt" in Äthiopien unterstützt werden. Nach einem kurzen Stimmen der Instrumente kündigte und Dirigent Symeon Ioannidis die erste Solistin an.

Geschmeidig gleiten Finger über die Tasten

Die österreichisch-rumänische Pianistin Sorina Aust-Ioan, ließ bei der "Fantasie für Klavier und Orchester, op. 40" von Matthias Hutter geschmeidig die Finger über die Tasten gleiten. Sanft und noch düster zu Beginn, setzten die Streicher ebenso zart ein, gefolgt von den Bläsern, Flöten, Blechbläsern und Pauken. Dramatische Steigerungen wechselten sich mit perlenden Tonfolgen auf dem Klavier ab.

Die musikalisch große und vielfältige Fantasie des im Theater anwesenden Komponisten Hutter mit seinem Gewinnerstück des Philharmonie Kompositionspreises kam eindrucksvoll durch die Solistin und das Orchester zur Geltung. Viel Applaus gab es dafür. Der zweite Solist, der 19-jährige Richard Verna aus Würzburg, bezauberte die Zuhörer mit seinem Cellospiel. Im Zusammenspiel mit dem Orchester und dem "Konzert für Violoncello und Orchester h-moll, op.104" (Allegro, Adagio ma non troppo und Finale Allegro moderato) des tschechischen Komponisten Antonin Dvorak, wurde ein besonderer Hörgenuss geboten. Wunderbar erklangen die zunächst warm klingenden Oboen, die gemeinsam mit den Streichern und Bläsern Fahrt aufnahmen bis zu den vorwitzigen Trillern der Querflöte. Dann setzte der Cellist solistisch ein und spielte innig-virtuos und gefühlvoll, mit einer gewissen Melancholie. Kurz darauf spielte das Orchester temporeich und drängte vorwärts, verstärkt durch die Stakkato-Einwürfe der Hörner und Flöten, bis hin zum großen Orchesterklang. Großartig gespielt wurde auch das Finale mit atemberaubenden Läufen. Großer Applaus waren der Lohn, bevor Verne als Zugabe ein Cello-Solo spielte, bei dem er erneut seine Virtuosität zeigte.

Nach der Pause stand die "Sinfonie Nr. 8 G-Dur, op. 88" von Dvorak auf dem Programm. Eindrucksvoll präsentierte das Orchester sein musikalisches Können mit einem kraftvollen "Allegro con brio" einem getragenen "Adagio" und mit einem "Allegretto grazioso", bevor die Sinfonie mit einem imposanten und fanfarenglänzenden "Allegro ma non troppo" endete.

Einen fantastischen Schlusspunkt setzte das Orchester mit "Die Moldau" von Bedrich Smetana. Voller Dramatik, ließ das Orchester durch Crescendi die Schönheit und die Naturgewalt der Moldau hören.