Lange Staus auf der Martin-Luther-Straße gibt es gleich mehrmals am Tag. Foto: Breitenreuter

Sackgassen und lange Staus in der Martin-Luther-Straße. "Pförtnerampeln" jetzt in Betrieb.

Freudenstadt - Wer mit dem Auto durch Freudenstadt kommen will, braucht wieder mal starke Nerven. Seit dem Beginn der Arbeiten auf der Martin-Luther-Straße sind Nebenstraßen zu Sackgassen geworden und auf der einen Fahrbahn, die zur Verfügung steht, bilden sich lange Staus.

Baustellen und Umleitungen sind die Freudenstädter inzwischen ja schon gewohnt. Man kann nicht durch die Stadt fahren, ohne einer rot-weiß gestreiften Absperrbake zu begegnen. An der Martin Luther-Straße stehen sie in Reih und Glied und machen ein Überqueren der Fahrbahn unmöglich. Nur an der Ampel am Marktplatz und am Martin-Luther-Platz kann die Straßenseite noch gewechselt werden.

Die Kaufhausstraße, die Jakobstraße und die Friedrichstraße sind in Fahrtrichtung Stadtbahnhof nicht mehr erreichbar, weil auf der Martin-Luther-Straße der Verkehr nur noch in Richtung Marktplatz fließen kann. Da die Kaufhaus- und die Jakobstraße gar keine Zufahrt mehr hätten, wurde eine Schneise über den Kasernenplatz geöffnet. Dazu habe man sich nach einer Begehung entschlossen, erläutert Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung. Damit wolle man die Zufahrt für die Anlieger und den Lieferverkehr gewährleisten.

Die Friedrichstraße und die Katharinenstraße sind über die Forststraße erreichbar. Dies sei vor allem für die Lieferanten der dortigen Geschäfte wichtig, so Müller. Weil auch diese Straßen jetzt Sackgassen sind, wurden einige Parkplätze mit Halteverbotsschildern versehen, damit die Fahrzeuge dort wenden können.

Vor allem Lastzüge bereiten Sorgen

Der Stau, der sich jeden Tag mehrmals auf der Martin-Luther-Straße bildet und zeitweise bis weit in die Hirschkopfstraße reicht, "berührt uns dramatisch", betont Rudolf Müller. Sorgen bereiteten vor allem die Lastzüge, die sich über die Ringstraße und die schmale Hirschkopfstraße quälen müssen. "Bis die durch sind, dauert es schon ein paar Minuten", ergänzt Müller. Doch es gebe keine andere sinnvolle Möglichkeit der Umleitung.

Etwas Erleichterung erhofft sich die Stadt, wenn die Stuttgarter Straße wieder durchgängig befahrbar ist. Zum Ende der Sommerferien soll das der Fall sein. Wenn das Wetter mitmnacht, soll die Martin-Luther-Straße bis zum Jahresende fertig sein, ebenso der erste Bauabschnitt der Rappenstraße, an dem derzeit auch gearbeitet wird.

Mit den Umleitungsstrecken durch die Stadt haben auch die Halteverbotsschilder zu tun, die bereits seit Mitte Juni in der unteren Turnhalle- und in der Schwanenstraße stehen. Das Halteverbot an diesen Stellen sei richtig und sinnvoll, betont Rudolf Müller, denn sonst kämen größere Fahrzeuge dort nicht durch. Mit dem neuen Belag für die untere Turnhallestraße habe das Halteverbot nichts zu tun.

Eine weitere Neuerung in der Verkehrsregelung in Freudenstadt gibt es am Kreisverkehr am Promenadeplatz. An den Einmündungen der Lauterbadstraße und der Straßburger Straße sind jetzt die "Pförtnerampeln" in Betrieb. Sie werden laut Müller durch Kontaktschleifen im Asphalt gesteuert. Sobald sich im Kreisverkehr zu viele Autos befinden, schalten sie auf Rot und sperren die Einfahrt. Wenn sich die Situation entspannt hat, geht das rote Licht wieder aus.

Wer es durch die Stadt endlich in Richtung Bundesstraße 28 geschafft hat, steht hinter der Bacherkreuzung an einer weiteren Absperrung. Zwischen Aach und Freudenstadt werden dort Belagsarbeiten erledigt. Die Umleitung in Richtung Tübingen und Stuttgart führt über Dietersweiler, Glatten und Dornstetten. Ein erheblicher Umweg, wie Rudolf Müller selbst erleben durfte, als er auf dem Weg nach Nagold war.

Viele Straßen in schlechtem Zustand

Auch wenn bis zum Jahresende die größten Bauarbeiten erledigt sind – keine Angst, es geht weiter. "Wir haben noch die Alfredstraße, den zweiten Bauabschnitt der Rappenstraße und die Bahnhofstraße auf dem Programm", sagt Müller. Viele Straßen in Freudenstadt seien in einem schlechten Zustand.