Arlinda Selimi, die Anleiterinnen Gertrud Herter und Mirka Sojka sowie Rrezarta Shala (von links) ziehen bereits während der Hospitation ein positives Fazit. Foto: Martin-Haug-Stift

Zwei junge Frauen aus dem Kosovo absolvieren Hospitation im Martin-Haug-Stift. Projekt des Diakonischen Werks.

Freudenstadt - Jungen Menschen aus dem Kosovo eine Altenpflege-Ausbildung in Deutschland zu ermöglichen, ist das Ziel eines aktuellen Modellprojekts des Diakonischen Werks Württemberg, an dem sich das Martin-Haug-Stift in Freudenstadt beteiligt.

Mit Blick auf den drohenden Fachkräftemangel in der Pflege in Deutschland und die hohe Jugendarbeitslosigkeit im Kosovo soll dies eine Chance für alle Beteiligten sein. Bereits im vergangenen Jahr waren zahlreiche Auswahlgespräche mit Bewerbern in Prishtina, der Hauptstadt des Kosovo, geführt worden. Johannes Miller, Hausdirektor im Martin-Haug-Stift, war ein Mitglied der deutschen Delegation. "Wir haben äußerst motivierte Bewerber erlebt", so sein positives Fazit. Rrezarta Shala und Arlinda Selimi gehören zu den insgesamt 27 erfolgreichen Bewerbern, denen nun ein Ausbildungsplatz in einer baden-württembergischen diakonischen Einrichtung angeboten wird. Jetzt wird das Projekt konkret.

Nach intensiven Deutschkursen sind die kosovarischen Projektteilnehmer kürzlich nach Deutschland gekommen, um sich im Rahmen einer Hospitation auf die Ausbildung vorzubereiten.

Der Empfang am Stuttgarter Flughafen verdeutlichte die Bedeutung des Projekts: Faket Kajtazi (Konsul der Republik Kosovo), Johannes Flothow (Osteuropa-Beauftragter des Diakonischen Werks Württemberg), Bedri Xhafa (Geschäftsführer der kosovarischen Partnerorganisation APPK) und das kosovarische Fernsehen begrüßten die angehenden Auszubildenden.

Das Martin-Haug-Stift beteiligt sich mit zwei Ausbildungsplätzen an dem Projekt. Arlinda Selimi und Rrezarta Shala gewinnen während ihrer Hospitation Einblicke in die Tätigkeit einer Altenpflegerin in Deutschland. Auch das Aufnahmeverfahren an der Altenpflegeschule haben die beiden bereits gemeistert. Die Frage nach dem ersten Eindruck wird von ihnen positiv beantwortet: "Alle sind sehr freundlich, es gefällt uns gut", so die angehenden Azubis. Ende Juni geht es zunächst wieder zurück in die Heimat, um dann im September, pünktlich zum Ausbildungsbeginn, nach Deutschland zu kommen.