Vater Eugen Gekle (vorne) und sein Sohn Sascha laden ab dem 31. Juli zu ihrem nunmehr 20. Rexinger Maislabyrinth ein. Dieses steht in diesem Jahr unter dem Motto "Hans und die Bohnenranke" und ist bis zum 9. September geöffnet. Foto: bk

Zum 20. Male lädt die Familie Gekle vom 31. Juli bis zum 9. September in ihr begehbares und über zwei Hektar großes Maislabyrinth ein. In vier Stationen werden Fragen gestellt. Und es gibt wieder etwas zu gewinnen.

Horb-Rexingen - Vater Eugen und Sohn Sascha Gekle und ihre Familie können es fast selbst nicht glauben, doch in diesem Jahr laden sie bereits zum 20. Male in ihr Maislabyrinth direkt an der B 28 in Richtung Schopfloch auf Rexingens Höhen gelegen, ein.

Und wie in all den Jahren zuvor haben sie sich auch in diesem Jahr wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Als Motiv besannen sie sich auf das englische Märchen "Hans und die Bohnenranke" und schnitten dieses auch rechtzeitig und GPS-gesteuert mit dem Rasentraktor in ihr über zwei Hektar großes Maisfeld.

Bei Bedarf kann man sich auf Bänken entspannen

In diesem gibt es wiederum großzügig und oft nur knifflig zu findende Orte zu entdecken, an denen dann entsprechende, "aber doch zu lösende" Fragen gestellt werden, wie Eugen Gekle augenzwinkernd verrät. Wer alles richtig beantwortet hat, nimmt dann wieder automatisch an einem Gewinnspiel teil.

Und es wurden wieder diverse Bänke im Labyrinth aufgestellt, um sich dort bei Bedarf entspannen zu können. Immerhin beträgt die Gesamtwegelänge im Labyrinth rund drei Kilometer.

Zusammenspiel zwischen Mais und Bohnen

Diese vier Stellen sind in diesem Jahr gegebenenfalls etwas leichter zu finden als früher, denn mit "im Spiel" ist in diesem Jahr nicht nur der Mais als Hauptdarsteller als solcher, sondern hinzu kommen Bohnengewächse, die quasi mit dem Mais eine Art "Partnerschaft" eingehen und sich sozusagen gegenseitig stützen. Und es gibt eine ökologische Win-Win-Situation.

Auf die Idee mit den Bohnen brachte sie der Umstand, dass diese der Luft Stickstoff entzieht und diesen dann über die Wurzeln auch an den Mais weitergibt – mit der erfreulichen Folge für die Nebenerwerbsfamilie Gekle, dass sie auf die Ausbringung von teuer gewordenem Stickstoffdünger gut und gerne dadurch verzichten kann. So können die Gekles nicht nur "Geld sparen, sondern zugleich auch noch etwas für die Umwelt tun", ergänzt Sohn Sascha Gekle.

Bohnenranken fungieren als Windschutz

Gesät wurde vor wenigen Wochen in Sachen Körnern zwei Drittel Mais und ein Drittel Bohnen. Was ungefähr 100.000 Bohnen und 200.000 Samenkörnern entspricht, hat Eugen Gekle hochgerechnet. Verteilt auf die ziemlich genau 2,5 Hektar große Labyrinthfläche.

Die Bohnenranken, die sich an dem Maispflanzen empor ranken, verleihen dieser wiederum gleichzeitig mehr Stabilität und dienen ein Stück weit auch als eine Art Windschutz. Ein weiterer und großer Vorteil von der Jumelage zwischen Mais und Bohnen ist der Umstand, dass nach Schließung des Mais- (und Bohnen)-Labyrinths beide Gemüsesorten gemeinsam abgeerntet werden und einer Biogasanlage für den dortigen Vergärungsprozess dann zugeführt werden können.

Verschiedene Themenwelten präsentiert

Was schon immer ein Markenzeichen der Gekles in den letzten beiden Jahrzehnten war ist dies. Von Jahr zu Jahr haben sie sich immer neue Ideen über verschiedenartigste Motive etwa aus der Welt der Fantasy, der Abenteuer oder gar der Comics. Und im 20. Jahr ist eben "Hans und die Bohnenranke", auf welche die Familie beim gemeinsamen Stöbern im Internet gekommen ist.

Zu der Experimentierfähigkeit gehört auch die gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt in Freudenstadt, welches die Gekle’schen Aktionen über viele Jahre hinweg ob deren Attraktivität sogar im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit bewirbt.

Anspruchsvolle Literatur gelesen

So wurde in den letzten beiden Jahren von Eugen und Sascha Gekle etwa mit ausgesätem Industriehanf inmitten von Wildblumenwiesen experimentiert, doch sei dies in der Summe nicht so standhaft wie nun eben die Bohne, haben die beiden nach Lektüre von viel anspruchsvoller Literatur herausgefunden.

Also entschied man sich für die Symbiose von Mais und Bohne. Wobei Sascha Gekle darauf hinweist, dass die Inspiration hierfür auch aus alten Überlieferungen amerikanischer Indianer zurückgeht, welche ihrem Mais schon vor langer zeit etwa Bohnen- oder Kürbiskerne beigaben, die sich dann in der Wachstumsphase gegenseitig unterstützten.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt

Richtig happy sind die Gekles auch darüber, nun endlich – zumindest in diesem Sommer – ihr Maislabyrinth frei von Corona-Verordnungen wieder öffnen zu können, wobei Eugen explizit darauf hinweist, dass die Zusammenarbeit mit dem Horber Ordnungsamt in dieser schwierigen Zeit vorbildlich und vertrauensvoll gewesen sei.

Und Kinder können wieder ungestört ein Maisbad nehmen oder im Sandkasten spielen. Offen ist das Maislabyrinth dann ab dem 31. Juli täglich ab 13 Uhr. Die Gekles sind jedenfalls gerichtet