Vor zehn Jahren wurde das Wellenbad abgerissen. Foto: Krokauer

Mit dem Aussichtsturm "Himmelsglück" hat Schömberg seit Sommer vergangenen Jahres wieder einen Anziehungspunkt. Vor zehn Jahren dagegen wurde mit dem Wellenbad eine andere bekannte Einrichtung abgerissen.

Schömberg - Im November 2012, und damit genau vor zehn Jahren, wurde der Leuchtturm des Wellenbades abgerissen. Zehn Jahre schmückte er das Bad am Ortsrand und war damit eine Art Wahrzeichen der Glücksgemeinde, wenngleich nicht so mächtig wie der im Juni 2021 eingeweihte Aussichtsturm "Himmelsglück". Drei Monate zuvor, im August 2012, hatte der Abriss des Wellenbades begonnen.

Längste Wasserrutsche Europas

Einheimische und Touristen verbinden mit dem Wellenbad viele schöne Erinnerungen. 1976 und damit vor 46 Jahren wurde das Wellenbad eingeweiht. 1984 bekam die bekannte Freizeiteinrichtung die mit ihren 122 Metern damals längste Wasserrutsche Europas. So hat es im Wellenbad Volkssportolympiaden gegeben. Sie zogen viele Besucher an.

1990 kamen noch 190 000 Besucher in das Bad. Vor der Schließung 2006 waren es nur 95 000 Badegäste. Am Ende beliefen sich die jährlichen Verluste auf 450 000 Euro. Investitionen in Höhe von zwei Millionen Euro in die Grundsanierung und die Erneuerung der Einrichtung und der Bau des Leuchtturms stoppten nicht den Rückgang der Besucherzahlen. Andere Vorschläge scheiterten an den prognostizierten Folgekosten.

Reißleine gezogen

Schließlich zog der Gemeinderat die Reißleine und beschloss die Schließung. Der Abriss des Wellenbades kostete der Gemeinde rund 350 000 Euro. Die Gemeinde ließ rund 4500 Tonnen Beton, 800 Tonnen Ziegel, 200 Tonnen Rest- und Sperrmüll, 100 Tonnen Stahl und Metalle, 20 Tonnen Asbestfassadenplatten, 80 Tonnen Dachpappe und 50 Tonnen Holz entsorgen. Teile des Inventars aus dem Bad und der Sauna verkaufte die Gemeinde für rund 15 000 Euro.

Sporthalle in der Nähe des Areals

Aus einer touristischen Folgenutzung auf dem Areal wurde bislang nichts. Nicht weit weg vom Wellenbadareal will die Gemeinde aber in den nächsten Jahren eine Sporthalle bauen.