Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, hält den Rücktritt für „unbegründet und verantwortungslos“. (Archivfoto) Foto: dpa

Nachdem fünf Mitglieder der Freiburger Doping-Kommission ihren Rücktritt erklärt haben, löst sich das Gremium auf. Die Arbeit der Kommission stand kurz vor dem Abschluss.

Freiburg - Am Dienstag haben fünf Mitglieder der Freiburger Doping-Kommission in einem Schreiben offiziell ihren Rücktritt erklärt. Hans-Jochen Schiewer, der Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, bezeichnete in einer kurz darauf veröffentlichten Presseerklärung den Rücktritt als „unbegründet und verantwortungslos“.

Die fünf Kommissionsmitglieder begründeten ihre Entscheidung mit ihren eingeschränkten Arbeitsmöglichkeiten, die keine vollständige Unabhängigkeit gewährleistet hätten. „Es ist für uns eine schwierige Entscheidung und wir bedauern sehr, die Arbeit so kurz vor ihrem Abschluss abbrechen zu müssen. Aber wir können im Sinne einer wahrhaftigen Aufklärung keine Kompromisse eingehen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Hellmut Mahler. Das sei die Evaluierungskommission „den Menschen, die in sportmedizinischer Betreuung sind und der Öffentlichkeit schuldig“.

Die Kommission hatte Schiewer zuvor aufgefordert, bis Montag, 24.00 Uhr, auf ihre Forderungen einzugehen. Die Kommissionsvorsitzende Letizia Paoli hatte dieses wie auch das jetzige Schreiben mit der Rücktrittbekanntgabe als Einzige nicht unterzeichnet.

Schiewer erklärte, die Aufklärung der Dopingpraktiken Freiburger Sportmediziner solle durch eine Forschungsstelle fortgesetzt werden.