Der neue Fahrradzähler an der Auf- beziehungsweise Abfahrt der Wiwili-Brücke. Foto: Schneider

Fahrradzähler auf Freiburger Wiwilibrücke in Betrieb. Rekord: 10.000 Radler in 24 Stunden.

Freiburg - Auf der Rampe der Wiwilibrücke ist eine Induktionsschleife verlegt worden. Die zählt fortan bei der Überfahrt jeden Radfahrenden – und zeigt die Gesamtzahl auf dem digitalen Display einer Fahrradzählstation an. 2,5 Millionen Fahrten sollen in einem Jahr zusammenkommen. Die erste Zählstation in Baden-Württemberg, die am Donnerstag in Betrieb genommen wurde, soll als Motivation dienen, dass noch mehr Freiburger das Rad nehmen.

Die Anlage bekommt die Stadt als Geschenk für den Titel »Fahrradfreundliche Kommune«, den Freiburg mit Karlsruhe und Offenburg errungen hat. »Das ist eine Fahrradexzellenzinitiative«, kommentierte OB Dieter Salomon den Erfolg der badischen Achse. Salomon und Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) lieferten mit einer Probefahrt mit städtischen Dienst-E-Bikes gleich Zählbares für die neue Anlage ab. Der Minister lobte Freiburg für die konzeptionelle Arbeit und sein Radkonzept. Das Land will den Radverkehr weiter voranbringen: »Wir haben zwar nicht viel Geld, aber wir haben etwas im Kopf, wir haben Ideen.«

Die Zähler liefen gestern schon: Da passierten in 24 Stunden rund 10.000 Radler die blaue Wiwilibrücke, laut Salomon die am stärksten frequentierte Radstrecke in ganz Deutschland. Die Velo-Säule erfasst den Tageswert und summiert die Jahreszahlen. Bis 2,5 Millionen Fahrten reicht die Anzeige – die wird Freiburg wohl schaffen. »Dann müssen wir eine neue Skala anbringen«, meinte Baubürgermeister Martin Haag.

Johannes Bruns vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) wies auf die »To-Do-Liste« hin, die es – Preis hin, Preis her – in Freiburg gebe. »Karlsruhe hat Gas gegeben, mehr Geld investiert und Freiburg zuletzt abgehängt«, so der Experte. Das neue Radverkehrskonzept sei Teil der notwendigen Aufholjagd.

Die Jury der »Fahrradfreundlichen Kommune« habe auch auf Sicherheitsmängel hingewiesen. Veraltete Radwege müssten dringend entwidmet werden. Bruns verwies auf fehlende Mindestbreiten, etwa in der neuen Heinrich-von-Stephan-Straße. Die sollten zwei Meter breit werden, messen aber nur 1,60 Meter.