Der "Bahnhof" im Gemeindewald mit den drei Bäumen für die Einheit Deutschlands. Rechts: Bürgermeister Bernhard Tjaden (links) und Jörg Fehrenbacher bei der Aussaat der Blumenmischung Fotos: Trik Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Gemeinde Fluorn-Winzeln nimmt an der Aktion "Drei Bäume für Deutschlands Einheit" teil

Von Martin Trik

Der Vorschlag des Revierleiters Jörg Fehrenbacher, sich an der Aktion "Drei Bäume für Deutschlands Einheit" zu beteiligen, wurde jetzt am Wegedreieck "Bahnhof" in die Tat umgesetzt.

Fluorn-Winzeln. Das Wegedreieck liegt entlang der Achse "Weiteweg" zur Fliegerklause sowie Zollstockweg und wird durch Waldbesucher stark frequentiert. Der erste Platz, der für diese Aktion ausgesucht wurde, lag am Fleckenteichweg innerhalb des Waldes beim sogenannten Holzplatz. Dieser wurde dann aber doch nicht für geeignet gehalten. Deshalb brachte Wolfgang Scharf den sogenannten Bahnhof auf dem Wegedreieck ins Spiel.

Einst sollten hier Piloten getäuscht werden

Der "Bahnhof" ist ein fast gleichseitiges Dreieck mit einer Schekellänge von rund 100 Metern. Sein Name stammt aus einer Aktion aus dem Zweiten Weltkrieg.

In diesem Gebiet wurde einst der damalige Oberndorfer Bahnhof nachgebaut, um die Piloten zu täuschen, da hier der Schaden durch Fliegerbomben viel geringer gewesen wäre. Bombeneinschlag gab es hier aber keinen, im Gegensatz zur benachbarten Speckwiese. Dort wurde die damalige Waffenfirma Mauser nachgebildet, dabei entstand das damalige "Bombenloch". Nach der Holzernte im Herbst 2014 wurde im vergangenen Sommer der Platz mit Aushub aus einem Bauobjekt aufgefüllt. Diesen hätte man sonst auf die Erddeponie transportieren müssen. Am Schnittpunkt der drei Achsen soll, laut Fehrenbacher, im Sommer noch ein sechseckiger Pavillon mit dreiseitigem Zugang aufgestellt werden. Als Einfassung wurde auf einer Breite von rund vier Metern die Blumenmischung "Mössinger Bienensommer" gesät, welcher von Anfang Juni bis zum ersten Frost ein buntes, lebendiges Bild auf den "Bahnhof" zaubern wird. Für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln ist die Blumenwiese damit eine ideale Nahrungsquelle. Die großzügige Bepflanzung erfolgte mit Wildobst und seltenen Baumarten. Die derzeit nasskalte Witterung hat speziell für diese Aktion etwas sehr Positives, denn dadurch mussten die neu gepflanzten Bäume und die Blumenmischung nicht extra gewässert werden.

Baum des Jahres 2016 ist die Winterlinde

Um den Wert des Baumes in der Gesellschaft herauszuheben, wird in vielen Ländern ein Baum des Jahres vorgestellt. Wenn auch alle Staaten dasselbe Ziel haben, ist doch die Organisation meist verschieden. Auch die Baumauswahl richtet sich jeweils nach dem lokalen Vorkommen. Der Baum des Jahres 2016 ist die Winterlinde wissenschaftlich auch "Tilia cordata" genannt. Die Baumarten der Aktion "Drei Bäume für Deutschlands Einheit" sind Buche für BRD, Kiefer für die ehemalige DDR und Eiche für das wiedervereinigte Deutschland. Als vierter Baum wurde ein Ginkgo gepflanzt, eine aus China stammende Baumart, die heute weltweit angepflanzt wird. Zusätzlich ließ man eine große Weißtanne stehen.

Um sich auch bei bewölkter Witterung orientieren zu können, wurde ein "Trigonometrischer Punkt" angebracht. So lassen sich die Himmelsrichtungen erkennen.