Mit kleinen Schritten geht es in Fluorn-Winzeln voran. Foto: Gemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerbeteiligung: Projektgruppen stellen ihre Planungen vor / "Erfolge in manchen Handlungsfeldern bescheiden"

Mit kleinen Schritten geht es in Sachen Gemeindeentwicklungskonzept in Fluorn-Winzeln voran. Die Arbeitskreise stellten in der jüngsten Gemeinderatssitzung ihre Projekte vor – und ließen auch einen leisen Hilferuf vernehmen.

Fluorn-Winzeln. Als Einleitung skizziert Bürgermeister Bernhard Tjaden die Entwicklung und den aktuellen Status der Bürgerbeteiligung. Aus den Themenkreisen, die in den begleiteten Bürgerwerkstätten entwickelt wurden, haben sich Arbeitsgruppen bestimmte Themen herausgegriffen und verfolgen deren Realisierung. Manches kann man als "erledigt" bezeichnen, anderes ist in der Schwebe, wieder anderes verlangt eine dauernde Betreuung.

Stellvertretend für die übrigen Referenten ergreift Karl Kammerer das Wort. Seit der ersten Sitzung vor fast drei Jahren seien die "für den Bürger sichtbaren Erfolge zumindest bei einigen Handlungsfeldern sehr bescheiden." Alarmiert zeigen sich die engagierten Bürger angesichts eines Fazits aus dem Protokoll der Gemeinderatsklausur: "Die Pflichtaufgaben der Gemeinde binden die nächsten Jahre alle verfügbaren personellen und finanziellen Ressourcen der Gemeinde", zitiert Kammerer. Deshalb sei es "dringend erforderlich, eine offene Kommunikation zwischen Verwaltung, Gemeinderat und Arbeitskreisen zu vereinbaren.  Kammerer stellt anschließend auch das Projekt Naturpark Heimbachaue vor. Durch einen Zuschuss aus einem Wettbewerb ist das Wildbienenhaus realisiert. Der geplante Teich könnte umgesetzt werden. Woran es hängt, ist unklar. Noch längeren Atem erfordert die Idee eines durchgehenden Heimbach-Wanderwegs. Dieser wäre wohl Leader-förderfähig, braucht dafür aber eine detaillierte Ausarbeitung. Die anderen Heimbach-Gemeinden würden sich allerdings, so berichtet der Bürgermeister, anschließen.  Das Thema Dorfsanierung treibt Uli Gaus um. Mit vielen kleinen Schritten will man Menschen dafür sensibilisieren und begeistern. Nach der Vorstellung gelungener Projekte im Amtsblatt und Internet plant die Gruppe jetzt Straßenbanner und ein Baugerüstplakat. Wenn dieser Reiz nicht mehr neu ist, könnten kostenlose Wärmebilder Hausbesitzer davon überzeugen, in Sachen Sanierung tätig zu werden. Der Kirchbrunnenplatz sollte aufgewertet werden, der Wasserlauf wieder geöffnet und vielleicht mit einem kleinen Wasserspielgerät ausgestattet werden. Für das benachbarte historische Pumpenhäuschen sieht Gaus eine Zukunft an einem künftigen Heimbachradweg: Dort braucht man eine Toilette, eine Ladestation und WiFi. Eine solche Nutzung könnte das Häuschen sichern helfen.  Mehr Struktur und ein einheitliches Bild wünscht sich das Team für die Leitbeschilderung. Die brauche es nämlich auch in Zeiten des Internets noch, berichtet Hansjörg Schmid. Vorgeschlagen werden stark vereinfachte Übersichtspläne an den Ortseingängen, Info-Punkte an zwei bis vier Stellen, eine einheitliche Leitbeschilderung in der Gemeinde und in den Gewerbegebieten und schließlich als letzter Schritt Infotafeln an interessanten Orten.  Einen anderen Aspekt der Ortskernentwicklung führt Gabriele Scheurenbrand aus. Die Vermittlung von Wohnraum über die Gebäude- und Grundstücksbörse ist ein Punkt, der angelaufen ist. Die Gemeinde solle allerdings ihre Leerstände in guten Zustand und auf den Markt bringen. Wichtig sei auch die Kontaktaufnahme mit Eigentümern ungenutzter Grundstücke, um deren Perspektiven in Erfahrung zu bringen.  Beim Projekt Spielplätze laufe die Umsetzung planmäßig, berichtet Mandy Heim. Los geht’s mit Winzeln. Gerade sei man in der Projektplanung für den Kleinkindspielbereich.