Rund 100 aus der Ukraine vor dem Krieg geflüchtete Menschen sind am Dienstagabend in Rottenburg angekommen.
Rottenburg - "Nachdem in den vergangenen Tagen die gröbsten Vorbereitungen für eine Unterkunft ukrainischer Flüchtlinge getroffen wurden, kamen am gestrigen Dienstagabend gegen 20.30 Uhr zwei Busse mit insgesamt 94 aus der Ukraine geflüchteten Personen bei uns in Rottenburg an", berichtet die Rottenburger Feuerwehr, die ebenfalls im Hilfseinsatz war.
In den Stunden zuvor wurden durch Feuerwehrleute der Abteilungen Stadtmitte, Weiler, Wurmlingen und Oberndorf sowie dem DRK Rottenburg, dem DRK Ergenzingen und von Seiten der Stadtverwaltung die letzten Maßnahmen im ehemaligen Hotel Convita getroffen. Das ehemalige Hotel ist eine der größeren Unterkünfte für Flüchtlinge in Rottenburg. In der Pilgerherberge in Frommenhausen seien bereits alle Plätze belegt, teilt die Stadtverwaltung mit.
Zumeist Frauen mit Kindern und Ältere
Die Feuerwehr berichtet weiter: "Bei der Ankunft wurden die Geflüchteten, zumeist Frauen mit Kindern und Ältere, registriert und kurz getestet, dann die Zimmer verteilt und bezogen. Bei allen Stationen wurden diese durch eine Person der Feuerwehr begleitet und unterstützt."
Das DRK Ortsverein Ergenzingen übernahm die Verpflegung mit einer warmen Mahlzeit. Die Tests und medizinische Erstversorgung übernahm das DRK Rottenburg. Es seien zwei Personen erstversorgt worden, zudem hätten zwei Personen mit Vorerkrankungen durch den Rettungsdienst versorgt werden müssen.
"Ungefähr 2,5 Stunden nach Ankunft konnten alle Angekommenen, nach ihren Strapazen in den letzten Tagen, ihre Zimmer beziehen und hoffentlich etwas Ruhe finden – auch wenn die Gedanken natürlich wohl bei ihren Familien und Freunden im Kriegsgebiet sind. Trotz der dann doch überraschenden Ankunft am gestrigen Tag noch lief alles reibungslos ab und die Zusammenarbeit aller helfenden Organisationen war vorbildlich." Die Feuerwehr übernehme auch Transporte von geflüchteten Familien.
Ein "Bürgerbüro Ukraine"
Die Stadt Rottenburg teilt mit, dass vom Ordnungsamt das "Bürgerbüro Ukraine" im Trauzimmer eingerichtet wurden. Mehrere Prozesse bei der Anmeldung, Aufnahme und Wohnungsvermittlung werden dort sowohl für die ankommenden Menschen als auch für die Verwaltung gebündelt.
Gerne nimmt die Stadtverwaltung weitere Wohnraum-Angebote entgegen. In den Ortschaften soll angebotener Wohnraum an die Ortsverwaltung gemeldet werden. Für Angebote in der Kernstadt gibt es eine zentrale Mailadresse: soziales@rottenburg.de. "Vorrangig werden Angebote für ganze Häuser und in sich abgeschlossene Wohnungen bearbeitet, danach aber auch Angebote für einzelne Gästezimmer", teilt die Verwaltung mit.
Von unaufgeforderten Sachspenden bittet die Verwaltung abzusehen, da es keine Lagermöglichkeiten gebe und weil nicht bekannt sei, was die Ankommenden wirklich benötigen. Bei konkreten Aufrufen, etwa für Mobiliar, wird um die Einsendung eines Fotos an willkommenkultur@rottenburg.de gebeten.
Für Geldspenden hat die Verwaltung ein Sonderkonto eingerichtet: "Spenden für die Ukraine Stadt Rottenburg am Neckar" bei der Kreissparkasse Tübingen, IBAN: DE69 6415 0020 0004 5778 83.
Ehrenamtliche Helfer sind gefragt
Auch ehrenamtliche Mithilfe ist weiterhin gefragt, gerne mit Sprachkenntnissen, um auch gelegentlich dolmetschen zu können. Die Verwaltung sucht auch Helfer für die sogenannte "Ankommensbegleitung" mit den ersten Behördengängen und Unterstützer für eine Art Übergangsschule, die kurzfristig in den Räumen der Beruflichen Schule in der Tübinger Straße 68 eingerichtet wird. Diese startet voraussichtlich am Montag, 21. März. Anmeldungen sind möglich bei der Abteilung Schule und Sport, Telefon 07472/165-344, E-Mail schuleundsport@rottenburg.de. Mit Spiel- und (Sprach-)lernangeboten soll den Kindern das Ankommen erleichtert werden, als Übergang zu Schule und Kindergarten. Wer sich für und mit den Geflüchteten aus der Ukraine engagieren möchte, kann sich per E-Mail an willkommenskultur@rottenburg.de wenden.
