Die neue Fahrzeughalle der Feuerwehrabteilung Pfeffingen von innen... Foto: Horst Schweizer

Seit Jahrzehnten hat sich die Pfeffinger Feuerwehr ein größeres und modernes Gerätehaus gewünscht. In Kürze wird der Wunsch in Erfüllung gehen. Die Arbeiten sind größtenteils abgeschlossen; die Kosten betrugen 2,3 Millionen Euro.

An die drei Jahrzehnte lang hatten sich wechselnde Abteilungskommandos für Erweiterung, Umbau und Modernisierung des Feuerwehrhauses eingesetzt und immer wieder die Zusicherung erhalten, man vergesse sie nicht. Doch es tat sich nichts – bis am 27. Januar 2020 Sigurd Kästle, der Leiter des Technischen Gebäudemanagements der Stadt, und die Architektin Katja Staiger der Korpsversammlung der Pfeffinger Wehr ihre Aufwartung machten und statt vager Versprechen Daten und Fakten präsentierten. Die Pläne erschienen nicht zuletzt deshalb gut realisierbar, da sie bereits mit einigen, die ein Wörtchen mitzureden hatten, abgesprochen waren: mit Stadtbrandmeister Michael Adam, mit seinem Stellvertreter Felix Sandel und nicht zuletzt der Denkmalschutzbehörde: Beim Pfeffinger Feuerwehrhaus handelt es sich nicht um irgendein Gebäude, sondern um ein kulturgeschichtliches Kleinod, ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert.

Danach lief alles recht zügig. Der Gemeinderat gab dem Vorhaben seinen Segen, das Baugesuch wurde eingereicht und genehmigt und die Bauarbeiten ausgeschrieben und vergeben. So manche Teilaufgabe übernahmen die Pfeffinger Wehrmänner selbst: In Eigenleistung entfernten sie die Dachziegel des ehemaligen Bauhofs, der anschließend abgerissen wurde. An seiner Stelle entstand als Anbau an das Haupthaus eine völlig neue, 17 Meter lange und 15 Meter breite Fahrzeughalle für zwei Feuerwehrfahrzeuge, die zudem Platz für eine Werkstatt, einen Trockenraum und die Technik bot. Die Garage war neu; mithin bedurfte es auch einer neuen Zufahrt – sie führt westlich am Rathaus vorbei zur Fahrzeughalle.

und von außen. Foto: Schweizer

Beheizt wird das Gebäudevom Rathaus aus

Wesentlich anspruchsvollere Aufgaben warteten, unter anderem wegen des Denkmalschutzes, im bisherigen Feuerwehrhaus - Katja Staiger, ihr Bauleiter Stephan Gressle sowie Sigurd Kästle und Navdeep-Singh Grewa von der Abteilung Gebäudemanagement des Amts für Bauen und Service haben überzeugende Lösungen gefunden. Es galt, aus dem alten Haus einen Alarmweg über drei Abschnitte in die neue Halle zu führen, und es ist eine vorschriftsgemäß in Schwarz- und Weiß-Bereiche und nach Geschlechtern aufgeteilte Umkleidezone entstanden – die Zeiten, da die Feuerwehr mit reinen Männerumkleiden auskam, sind längst vorbei. Pflicht war auch eine Fluchttreppe zwischen Feuerwehrhaus und Rathaus, und der Brandschutz – auch und besonders im Feuerwehrhaus - ein großes Thema, wie Katja Staiger beim jüngsten Ortstermin feststellte. Das gilt auch für die energetischen Maßnahmen im Altbau und den Innenräumen. Zwischen Rathaus und Feuerwehrhaus ist ein Nahwärmeverbund entstanden; dank einer modernen Pelletheizung im Rathaus wird jetzt nachhaltig geheizt.

Mit nur einer Umkleide ist es heute nicht mehr getan. Foto: Schweizer

Auch der Außenbereich um Rathaus und Feuerwehrhaus hat ein neues Gesicht erhalten. Gemäß einem Wunsch des Ortschaftsrats wurden sechs neue Stellplätze gebaut, desgleichen eine neue Treppe zur Rathaustür, die jetzt über eine Rampe barrierefrei erreichbar ist. Zwei E-Ladesäulen werden nachgereicht; die Stadt ist noch auf der Suche nach einem Anbieter. Alles andere, hofft Baubürgermeister Udo Hollauer, wird bis Ende Mai, Anfang Juni erledigt sein.

Corona und die Lieferengpässe haben Zeit gekostet

Abteilungskommandant Timo Beck ist da ein bisschen vorsichtiger; er will mit der offiziellen Einweihung noch bis Mitte Oktober warten. Erfahrungsgemäß verzögert sich immer wieder etwas; diese Lehre haben er und seine Feuerwehrleute – die immer wieder beim Ein- und Ausräumen und beim „Möbelpacken“ Hand angelegt haben - aus drei Coronajahren und wiederholten Lieferengpässen gezogen.