Das Schömberger Feuerwehr-Gerätehaus Foto: Bernd Visel

Die Schömberger Stadtverwaltung hat den ehemaligen Kassierer der Feuerwehr angezeigt. Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit die Vorwürfe

Ein Schatten liegt auf der Schömberger Feuerwehr, nachdem die Stadtverwaltung Anzeige gegen den ehemaligen Kassierer der Feuerwehr erstattet hat. Der Verdacht laut auf Veruntreuung von Geldern aus der Kasse.

Ronny Stengel, Erster Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Hechingen, bestätigte gegenüber unserer Redaktion, dass die Anzeige eingegangen sei und der Vorwurf der Untreue geprüft werde: Die Stadt Schömberg habe Anfang Januar Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Hechingen eingereicht.

Anwälte sind bereits eingeschaltet

Auch Karl-Josef Sprenger, Bürgermeister von Schömberg, bestätigte gegenüber unserer Redaktion, dass die Anzeige eingereicht wurde.

Lucas Mager, Kommandant der Schömberger Feuerwehr, sagte auf Nachfrage: „Wir werden zum jetzigen Zeitpunkt keine Informationen über den Betreffenden herausgeben.“ Jedoch seien Anwälte bereits in die Angelegenheit involviert.

Keine Verfolgung bei Fällen, die mehr als fünf Jahre zurückliegen

Die Ermittlungsbehörde wertet derzeit die vorgebrachten Tatsachen aus, um festzustellen, welche Straftatbestände erfüllt sein könnten: „Die Staatsanwaltschaft prüft nunmehr, ob ein Anfangsverdacht für eine Straftat nach dem Vorbringen der Anzeigenerstatterin überhaupt gegeben ist. Der Straftatbestand der Untreue und der des Betruges sehen jeweils einen Strafrahmen bis fünf Jahre Freiheitsstrafe vor“, schreibt der Staatsanwalt.

Neben dem Verdacht der Untreue werden auch weitere Straftatbestände geprüft, unter anderem Betrug. Entscheidend ist dabei der Zeitraum, da aufgrund der Verjährungsfristen nur Taten verfolgt werden können, die nicht länger als fünf Jahre zurückliegen. Für Taten, die mehr als fünf Jahre zurückliegen, bestehe deshalb ein „Verfolgungshindernis, erklärte die Staatsanwaltschaft in Hechingen.

Schömberger Feuerwehr sucht einen neuen Kassenwart

Die Schömberger Feuerwehr hat bereits Konsequenzen gezogen: Der beschuldigte Kassierer ist nicht mehr im Dienst, die Feuerwehr sucht nach einem Nachfolger. „Damit wollen wir einen kompletten Neuanfang machen“, erklärte Kommandant Mager.