Informativ, harmonisch und – fast – im geplanten Zeitrahmen verlief die Hauptversammlung der Feuerwehr, nach zwei Ausnahmejahren wieder traditionell am Jahresanfang, mustergültig.
Dobel - "Wir haben die Herausforderungen gemeinsam gut gelöst", begrüßte Kommandant Sven Schatz und berichtete von einer wieder möglichen Alarmübung 2022 im Eyachtal. Ein Schock sei der Einbruch im Gerätehaus im Mai gewesen, ein Glanzpunkt das "wieder normale" Dorfwiesenfescht. 427 Einsatzstunden, 22 Einsätze mit Schwerpunkt technische Hilfeleistung sowie eine Einsatzabteilung mit 52 Kameradinnen und Kameraden, die aktuell bei der Tagesverfügbarkeit noch von Homeoffice-Arbeit profitiert. Problematisch bleibt die Altersstruktur, denn elf Kameraden werden die nächsten Jahre altersbedingt ausscheiden, so dass verstärkt auf Mitgliedergewinnung auch bei Quereinsteigern gesetzt werden muss.
Provisorische Damenumkleide
Der Erste stellvertretende Kommandant Andreas Stängle, verantwortlich für Schulung und Übungsbetrieb, berichtete von einem nach wie vor hohen Ausbildungsstand und einer starken Übungsbeteiligung von 82 Prozent. Für 2023 sei eine Großübung mit den Rettungsdiensten im neuen ASB-Seniorenzentrum geplant, außerdem eine gemeinsame Übung mit der Bad Herrenalber Wehr. Alexander Lutz, Zweiter stellvertretender Kommandant und zuständig für Technik und Geräte, informierte über die Installation der neuen Abgasabsauganlage im Gerätehaus bis hin zum Einbau einer provisorischen Damenumkleide.
Für 2023 seien Beschaffungen geplant wie Material für Wassertransport über lange Wegstrecken oder die Optimierung des Digitalfunks.
Zufrieden mit der Kassenlage zeigte sich Kassier Martin Lacroix, der von einem auch umsatztechnisch erfolgreichen Feuerwehrfest 2022 berichtete.
Einheitliche Mitgliederwerbung
Tido Lüdtke, stellvertretender Kreisbrandmeister, beschrieb in seinem Grußwort die deutliche Zunahme von Einsätzen infolge Naturereignissen wie Hitze und Sturm und dankte ausdrücklich allen Einsatzkräften für ihre Arbeit und ihren Familien für den notwendigen Rückhalt. Der neue Kreisverbandsvorsitzende Markus Fritsch berichtete von Calw als kommender Modellregion bei den Ehrenamtskarten, von geplanter einheitlicher Mitgliederwerbung der Wehren im Kreis und hielt alle Feuerwehrleute an, auch auf sich selbst zu achten.
Bürgermeister und Feuerwehrkamerad Christoph Schaack informierte schwerpunktmäßig über die Machbarkeitsstudie zum mittlerweile zu kleinen Feuerwehrhaus sowie bürokratische Hürden, selbst das Bestandsgebäude betreffend: Es stehe zu dicht an der Durchgangsstraße. "Es bleibt spannend!", versprach Schaack. Der Gemeinderat wird in seiner nächsten Sitzung über den Sachstand informiert.
Info: Jugend
Jugendleiter Davin Großmann berichtete über die Rückkehr zu normalen Übungen sowohl bei den elf Jugendfeuerwehrlern – drei junge Frauen wurden oder werden dieses Jahr in die aktive Wehr übertreten –, und 19 Mädchen und Jungs der Kinderwehr. Ein großes Zeltlager in Münsingen war für die Älteren Rückkehr zur Normalität, für die Jüngsten soll 2023 der "Kinderfunke" abgenommen werden.
Info: Beförderungen
Zum Glück keine Versammlung ohne Beförderungen: Kommandant Sven Schatz und sein Stellvertreter Andreas Stängle sowie Bürgermeister Christoph Schaack beglückwünschten Nathalie Krause zur Feuerwehrfrau sowie Tobias Schäfer und Niclas Schönthaler zu Feuerwehrmännern. Zu Oberfeuerwehrmännern wurden Fabian Bott und Holger Hermann befördert, zu Hauptfeuerwehrmännern Dennis Fischer und Rick Weimert. "Richtig teuer mit dem Einstand", so Kommandant Schatz scherzend, werde es bei Tobias Kull, der zum Löschmeister sowie Kommandanten-Stellvertreter Alexander Lutz, der zum Brandmeister befördert wurde.
