Wegen Starkregen musste die Feuerwehr Bösingen-Herrenzimmern im Mai in Herrenzimmern ausrücken (Foto). Mit dem ausgesuchten neuen Feuerwehrfahrzeug GW–L 2 ist die Wehr für solche Einsätze gut ausgerüstet. Foto: Weisser

Trotz gestiegener Anschaffungskosten hält der Gemeinderat Bösingen an der Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs fest.

Die Ratsmitglieder sprachen sich in jüngster Sitzung für das wirtschaftlichste Angebot aus – und das liegt bei 526 676 Euro. Im Jahr 2022 war man noch von einer Investitionssumme von 350 000 Euro ausgegangen.

Unerwartete Kostensteigerung

„Mit einer Kostensteigerung in dieser Höhe haben wir nicht gerechnet“, räumte Bürgermeister Peter Schumacher ein. Immerhin: Die Gemeinde erhält Zuschüsse in Höhe von 105 000 Euro, verteilt auf drei Jahre. Die Bewilligungsbescheide liegen bereits vor.

Voraussetzung für die Förderung: Bis zum 31. Juli muss der Auftrag vergeben werden. Deshalb war Eile geboten. Von der Gesamtsumme entfallen auf das Fahrgestell und den Aufbau 371 312 Euro. Die Firma Josef Lentner (Hohenlinden) wurde damit beauftragt. Die Kosten für die Beladung (Vergabe an die Firma Wilhelm Barth, Fellbach) schlagen mit 155 364 Euro zu Buche.

Firmen sind ausgebucht

Die Betreuung bei den Aufbauarbeiten und die Abnahme übernimmt die Führung der Bösinger-Herrenzimmener Feuerwehr. Eigentlich hätte eine Fachfirma diese Leistungen ausführen sollen. Nach dem Tod des Betriebsinhabers musste das beauftragte Unternehmen den Auftrag jedoch wieder zurückgeben.

Die Firmen, die solche Leistungen erbrächten, seien derzeit alle ausgebucht, „es würde dann zwei Jahre später werden, darum sollten wir den Weg weitergehen“, meinte Kommandant Simon Vetter. Er war mit einer stattlichen Anzahl von Feuerwehrleuten zur Sitzung gekommen und stand der Ratsrunde Rede und Antwort.

Schultes bleibt zuversichtlich

„Ich bleibe zuversichtlich, dass wir es finanziert bekommen“, gab sich der Bürgermeister optimistisch. Der Gedanke der Notwendigkeit stehe für ihn im Vordergrund. Starkregen und Waldbrandgefahren seien immer mehr ein Thema in der Gemeinde, erinnerte der Schultes.

Der Gerätewagen wird mit einem modularen System (Rollcontainer) ausgestattet. Die Ausstattung werde jedoch auf das begrenzt, „was wir unbedingt haben müssen“, stellte Schuster fest. Laut Vetter kann das neue Fahrzeug über das Wechselkonzept „in fast allen Einsatzlagen agieren“.

„Wichtige Investition in die Zukunft“

Die Finanzierung erstreckt sich über die Jahre 2023 bis 2025. Wenn man die Investition jetzt verschieben würde, „dann würden wir sie wegen anderen geplanten Vorhaben in den nächsten Jahren nicht mehr unterbringen“, gab Bernadette Stritt zu bedenken. Für ihre Kollegin Gudrun Müller ist die Beschaffung „eine wichtige Investition in die Zukunft“.

„Wir brauchen eine funktionierende Feuerwehr“, deshalb komme man um die Anschaffung nicht herum, meinte Ratsmitglied Rainer Hezel. Die Gemeinde werde sich bemühen, das alte Fahrzeug zu veräußern, erfuhr Gotthard Mei vom Bürgermeister auf Nachfrage.