Das Dach des Autos wurde bei der Übung abgetrennt. Foto: Baum

Die Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Egenhausen war nun auf Menschenrettung nach einem Unfall ausgelegt.

Das Übungsszenario der Feuerwehr Egenhausen war gruselig, wenn nicht gar erschreckend: Angenommen wurde ein Verkehrsunfall, bei dem ein Kombi unter Baumstämmen „begraben“ wurde – die runden, noch nicht entasteten Baumstämme waren in dieser Annahme von einem Traktor-Anhänger auf die Motorhaube des Fahrzeugs gefallen.

Daher hatten die Feuerwehrmänner die verantwortungsvolle Aufgabe, die zwei Insassen des Kombi aus dem Fahrzeug herauszuschneiden – der Spreizer und die Rettungsschere kamen dabei zum Einsatz. Zudem wurden die Baumstämme mittels Motorsägen zusammengekürzt.

Viele interessierte Beobachter

Viele Zuschauer – große und kleinere – verfolgten interessiert den fiktiven Verkehrsunfall und die Arbeit der Feuerwehr.

Mit drei Fahrzeugen rückten die Feuerwehr an – dies waren das GWS mit speziellen Gerätschaften an Bord – etwa Licht, Sägen und Pumpen, zudem das HLF 10 und ein LF 8 – also ein Löschfahrzeug.

Zum Szenario: Das Unfallauto war in den Traktoranhänger reingefahren, dies an der Kreuzung der Gräbenstraße und des Wiesenweges. Als der fiktive Unfall sich ereignet haben sollte, wurde angenommen, dass der Anhänger umgekippt sei – und die Baumstämme das Auto unter sich begruben. Zunächst wurde unter das Fahrzeug geschaut, ob eventuell Flüssigkeiten auslaufen – dies könne im Ernstfall Benzin, Diesel, Kraftstoff oder auch Motorenöl, Bremsflüssigkeit oder Kühlwasser sein, erklärte Kommandant Ingo Wassilowski auf Nachfrage.

Luft aus Reifen abgelassen

Danach wurde sicherheitshalber die Luft aus allen Reifen abgelassen – so konnte das Fahrzeug nicht führerlos ins Rollen kommen. „Wir wollten nicht zuletzt zeigen, wie wir Personen so schonend wie möglich aus den Unfall-Fahrzeugen im Ernstfall befreien“, betonte Wassilowski. „Dazu brauchen wir aber zumindest im Ernstfall den größtmöglichen Platz.“ Daher werde bereits kurz nach der Ankunft der Feuerwehr Ernstfall überlegt, wie kritisch die Unfall-Lage für die Insassen der Unfallfahrzeuge ist. Man entscheide sich dann für eine „Schnellrettung“ – Türen würden innerhalb weniger Sekunden geöffnet, und auch das Dach der verunfallten Fahrzeuge wird oftmals einfach abgeschnitten, mittels des Spreizers. „Im Ernstfall zählt dann ja jede Sekunde“, weiß Wassilowski.

Bei der Hauptübung wurde den Zuschauern jedenfalls in etwas langsamerem Tempo gezeigt, was die Feuerwehr in Egenhausen alles drauf hat. Dennoch ging alles zackig, und jeder Handgriff saß. „Man muss sich im Ernstfall einfach aufeinander verlassen können“, betonte Wassilowski.

Das schon vor der Hauptübung defekte Auto hatten zwei Feuerwehrkameraden für die Hauptübung zur Verfügung gestellt, bei der dem Auto die Türen entfernt und das Autodach abgetrennt worden waren. 27 Feuerwehrkameraden waren im Einsatz.

Mit Zusammenspiel zufrieden

Wassilowski erklärte, dass ihm insbesondere das gute Zusammenspiel unter und zwischen den Feuerwehrmännern sehr gut gefallen habe. „Dies funktioniert in Egenhausen sehr gut“, so sein lobender und anerkennender Kommentar.

Bürgermeister Sven Holder freute sich, „dass wir uns in Egenhausen so toll auf die Feuerwehr verlassen können.“ Er fand es „klasse, was heute alles so gezeigt wurde.“ Besonders gefallen habe ihm die nicht alltägliche Unfallannahme – es war kein Brand, sondern die Kollision eines Autos mit einem Traktoranhänger, der Baumstämme transportierte.