Dieses Monsterbild, das die Kinder erschaffen haben, wird Tanja Friese, Kindheitspädagogin beim Erzbischöflichen Kinderheim Haus Nazareth, als Erinnerung an die Ferienbetreuung 2023 in der Schlossgartenschule aufhängen. Foto: Dunja Kuster

Über drei Wochen hinweg haben sich zwischen 15 und 25 Kinder bei der Ferienbetreuung in Straßberg bestens amüsiert und fleißig gebastelt. Ihre Kunstwerke haben sie am Freitag bei einer Vernissage in der Schlossgartenhalle vorgestellt.

Die Sommerferien gehen zu Ende – genau wie die Ferienbetreuung in Straßberg unter der Leitung von Tanja Friese, Kindheitspädagogin beim Erzbischöflichen Kinderheim Haus Nazareth. Den Kindern ist die traurige Botschaft aber nicht im geringsten anzusehen: Am Freitagnachmittag haben sie sich riesig darauf gefreut, endlich ihre Vernissage in der Schlossgartenhalle zu eröffnen. Dort haben sie sämtliche Bastelarbeiten und Kunstwerke gezeigt, die sie in den vergangenen drei Wochen geschaffen haben.

Um die Wartezeit bis zur Eröffnung zu vertreiben, spielten die Kinder auf der Wiese „Stopptanz“, das nach ähnlichen Regeln wie die „Reise nach Jerusalem“ funktioniert: Solange die Musik spielt, wird getanzt. Hört die Musik auf, müssen alle Mitspieler in ihrer Bewegung innehalten. Auf einem Tisch am Rande der Wiese malen sie sich gegenseitig „Glitzer-Tattoos“ auf die Haut.

Zwei Wochen lang lernten die Straßberger Kinder das Mittelalter kennen

Die ersten beiden Wochen waren dem Ritterthema gewidmet – wobei die Sommersonne es in der ersten Woche ein wenig zu gut gemeint hatte, wie Friese erzählt. Eine „ritterliche“ Wasserrutsche und Rasensprenger aber sorgten für die nötige Abkühlung. Damit die kleinen Ritter auch eine Heimat haben, wurden zudem fleißig Burgen aus Kartons gebaut, Schwerter bemalt und verziert – und die Kinder durften sich an einem „Ritterparcours“ erproben.

Eine gute Idee, wie sich in der zweiten Woche herausstellen sollte, denn: Gleich zweimal stand der Ferienbetreuung – und der Gemeinde – ein Unheil bevor. Zuerst ein Drache, den es galt zu bekämpfen. Und dann auch noch Raubritter Rudi, der versucht hatte, Äpfel aus dem Schulgarten zu stehlen. Jedoch hatte er nicht mit den tapferen kleinen Rittern von Straßberg gerechnet, die ihm kurzerhand sein geheimes Limonadenrezept abluchsten. Danach konnten sich die Kinder wieder ihren Arbeiten in der Schmuckwerkstatt und der Gestaltung ihrer eigenen Wappen widmen.

Beim Mittelalter-Quiz von „Checker Tobi“ konnten sie außerdem ihr Wissen unter Beweis stellen, und beim Chaos-Spiel galt es, in Gruppen verschiedene Kärtchen auf dem Gelände zu finden und Aufgaben zu lösen.

„Kunst und Action“ fanden in der dritten Woche auf dem Schulhof statt

Zwar nicht mehr ritterlich, dafür aber energiegeladen und kreativ ging es in der dritten und letzten Ferienwoche zu, die unter dem Motto „Action und Kunst“ stand. Den Auftakt machte der„Öko-Tag“ am Montag, bei dem die Betreuer eine Dorfputzete veranstalteten. Außerdem, so Friese, „haben die Kinder gelernt, wie lange welche Art von Müll im Meer verbleibt“. Tags darauf tobten sich die Kinder beim „Action Painting“ mit Hammer, Seifenblasen und Fliegenklatsche aus; gefolgt vom Mittwoch, bei dem sie sich aus einem „sportlichen Sommer-Escape-Room“ befreien mussten.

Der Donnerstag war ganz und gar der Vorbereitung für die Vernissage am Freitag gewidmet. „Die Kuchen und Muffins haben wir zusammen mit den Kindern gebacken“, sagt Friese. Um die Bedienung kümmern sich Alessia und Laurin aus dem Jugendtreff.

Das Monsterbild der Kinder hängt Tanja Friese in der Schlossgartenschule auf

Gegen eine kleine Spende durften die Besucher Kaffee, Kuchen und selbstgestaltete Mittelalter-Postkarten von den Kindern kaufen – aber nicht, weil man auf das Geld angewiesen sei, betont Tanja Friese. Im Gegenteil: „Wir werden hervorragend von der Gemeinde unterstützt und finanziert; aber die Kinder wollten unbedingt etwas verkaufen.“ Sollten sie tatsächlich Gewinne machen, sagt Friese, kaufe sie den Kindern davon einfach ein Eis.

Und so endet die Ferienbetreuung Straßberg in diesem Jahr; zum Schulbeginn am Montag nimmt die reguläre Betreuung von 7 bis 17 Uhr ihre Arbeit wieder auf. Falls doch eines der Kinder die Sehnsucht plagt, dann bleiben ihnen immer noch ihre vielen Bastelarbeiten – und das große Monsterbild, das Friese anstelle des Aquariumbildes neben dem Betreuungszimmer in der Schlossgartenschule aufhängen wird.