Der Wolfsburger Micky van de Ven (links) setzt sich in dieser Szene gegen Mirko Antonucci (Calcio) durch. Foto: Marc Eich

1300 Zuschauer freuen sich im Friedengrund über ein kleines Fußball-Fest. Es ist der totale Kontrast zum Liverpooler Versteckspiel. Das Kovac-Team verliert mit 1:2.

Schöne Grüße nach Liverpool. VfL Wolfsburg gegen Spezia Calcio 1:2 (1:0) – so geht eben Fußball zum Anfassen. 1300 Zuschauer erlebten in der Villinger MS Technologie-Arena ein kleines Fußballfest.

Die Fans

80 Anhänger der Wolfsburger verbinden bereits seit Wochenbeginn das Trainingslager ihrer Lieblinge und Urlaub im Schwarzwald miteinander. Ein Ehepaar hatte am Mittwoch sogar in Villingen extra Halt von ihrer Rückreise aus Kroatien gemacht.

Dann saß auf der Tribüne der kleine schwedische Junge Petter mit seinem Vater aus Limhamm. Er besucht mit seiner Familie gerade seine Großeltern in Bad Dürrheim. Warum er beim Testspiel dabei war? Der Wolfsburger Mattias Svanberg kommt aus seiner Heimatstadt. Der Mittelfeldspieler machte sogar bereits beim Auslaufen ein Selfie mit dem kleinen Petter. Alles kein Problem.

Als Spezia Calcio kurz vor dem Ende mit 2:1 führte, stimmten ein paar italienische Fans ein lautes Siegerlied an. Ein toller Schlusspunkt.

Das Fazit von Andreas Flöß

08-Vorstandsmitglied Andreas Flöß beobachtete mit einem Lächeln das Geschehen: „Wir sind rundum zufrieden. Das war ein schöner Abend. Die Zuschauerzahl ist für ein Spiel in der Urlaubszeit absolut in Ordnung.“

Das Testspiel

Der Bundesligist VfL Wolfsburg war schnell durch Jonas Wind (1:0/9.) in Führung gegangen und im ersten Durchgang das bessere Team. Dies sollte sich aber ändern, als Coach Niko Kovac nach der Pause kräftig durchwechselte. Raimonds Krollis (55.) glich für den italienischen Zweitligisten zum 1:1 aus. Salvatore Esposito (72.) drehte die Partie mit dem 2:1.

Die Worte von Niko Kovac

Niko Kovac lobte die Bedingungen in Villingen, hatte aber bei seinem Team leistungsmäßig zwei Gesichter gesehen: „In der ersten Halbzeit haben wir es – vor allem taktisch – sehr gut gemacht und Calcio zu Fehlern gezwungen. In der zweiten Halbzeit haben wir gesehen, dass einige bei uns eben gerade nicht konkurrenzfähig sind.“

Von Casteels und Co.

Bemerkenswert ist die personelle Unruhe bei den Wolfsburgern in diesen Tagen – andererseits ist ja auch noch Transferzeit. Torhüter Koen Casteels zum Beispiel saß nur auf der Tribüne, gab fleißig Autogramme, soll aber nun vor dem Abschied beim VfL stehen.

Die gewünschte Verpflichtung von Nationalspieler Robin Gosens hat sich offenbar zerschlagen. Dafür soll aber nun Linksverteidiger Rogerio von US Sassuolo kommen.

Noch bis zum Freitag werden die Wolfsburger ihr Trainingslager im Öschberghof absolvieren. Mit ihrem Auftritt in Villingen haben sich die „Wölfe“ auf jeden Fall neue Sympathien erworben.